US-Teenie an Corona erkrankt
Honestie Hodges stirbt mit 14 Jahren

Die 14-jährige Honestie Hodges hat den Kampf gegen das Coronavirus verloren. In den USA war das Mädchen keine Unbekannte: Sie wurde berühmt, als sie mit elf Jahren unschuldig verhaftet wurde.
Publiziert: 27.11.2020 um 16:44 Uhr
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Aktualisiert: 27.11.2020 um 16:46 Uhr
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Honestie Hodges starb mit gerade einmal 14 Jahren am Coronavirus. Doch sie ist nicht das jüngste Opfer.
Foto: Screenshot

Honestie Hodges (†14) starb am Sonntag im Helen DeVos Children Hospital in Michigan (USA) am Coronavirus. Das schreibt die Grossmutter Alisa Niemeyer auf der Website GoFundMe.

Die «New York Times» berichtet, dass Honestie Hodges am 9. November mit starken Magenschmerzen zu kämpfen hatte und ins Spital gebracht wurde, wo sie anschliessend positiv auf das Coronavirus getestet wurde.

Beschwerden verschlechterten sich noch am gleichen Tag

Danach durfte sie wieder nach Hause, aber ihre Verfassung verschlechterte sich zusehends. Noch am gleichen Tag wurde die Ambulanz gerufen und Hodges direkt in die Intensivstation eingeliefert. Während der folgenden Tage verschlimmerte sich ihr Zustand immer mehr. Am 14. November wurde sie an eine Beatmungsmaschine angeschlossen, aber auch das brachte nichts.

Am Sonntag dann die traurige Nachricht: «Schweren Herzens muss ich euch mitteilen, dass meine Enkelin nach Hause gegangen ist, um mit Jesus zu sein.» Das schreibt Grossmutter Alisa Niemeyer zum Tod ihrer Enkelin. Zu «Wood-TV» sagt sie: «Sie hätte Vizepräsidentin werden können oder gar Präsidentin. Die Welt stand ihr offen.»

Honestie Hodges ist nicht das jüngste Opfer

Lynn Sutfin, Sprecherin der Gesundheitsbehörde von Michigan, sagt, dass Honestie in Michigan nicht das jüngste Corona-Opfer sei. Todesfälle unter Kindern mit Covid-19 seien insgesamt zwar selten, aber auch schon aufgetreten.

Zudem sei die Wahrscheinlichkeit, ins Krankenhaus oder auf die Intensivstation zu kommen, für lateinamerikanische und dunkelhäutige Kinder grösser.

Mit elf in Handschellen gelegt

Mediale Aufmerksamkeit erregte Honestie Hodges, als sie am 6. Dezember 2017 im Alter von elf Jahren unschuldig verhaftet wurde. Bewaffnete Beamte nahmen Honestie Hodges vor ihrem Zuhause fest, wie ein Video damals zeigte. Das Mädchen flehte die Polizisten an, ihr keine Handschellen anzulegen.

Auch die Mutter schrie: «Sie ist elf Jahre alt!» Ein paar Minuten später wurden der Kleinen die Handschellen wieder abgenommen. Die Polizisten sagten, dass sie nach einer 40-jährigen Frau suchen, die mit einer Messerstecherei in Verbindung gebracht wird.

«Honestie Policy» eingeführt

David Rahinsky, der damalige Polizei-Chef, schrieb in einem Statement, dass die Polizisten nicht belangt werden, da sie gegen keine Richtlinie verstossen hätten. Daraufhin meldete sich Honestie gegenüber MLive.com zu Wort und fragte die Beamten: «Wenn dies einem weissen Kind passiert wäre, wenn ihre Mutter geschrien hätte, dass sie elf Jahre alt ist, hättet ihr sie in Handschellen gelegt und auf den Rücksitz des Polizeiautos gesetzt?»

Die Verhaftung hatte zur Folge, dass die Polizei die «Honestie Policy» einführte. Diese sieht vor, dass im Umgang mit Jugendlichen von der Polizei die am wenigsten strenge Option gewählt werden muss. (myi)

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