Darum gehts
- Easyjet-Flug von Madeira nach Basel verspätet sich und wird schliesslich auf den nächsten Tag verschoben
- Passagiere ohne Unterstützung bei Hotelbuchung und Gepäcksuche am Flughafen
- Sieben Stunden Wartezeit am Flughafen für gestrandete Reisende
Am Samstag wollte eine Blick-Leserin nach Ferienende von Madeira zurück nach Basel fliegen. Um 18.40 Uhr sollte ihre Easyjet-Maschine sich auf den Heimweg machen. Um sicher genug Zeit zu haben, war die Leserin jedoch bereits um 14.00 Uhr am Flughafen.
«Zunächst wurde der Flug nur leicht verschoben. Ich blieb ruhig, da ich weiss, dass Madeira über eine der schwierigsten Landebahnen der Welt verfügt», schilderte die Leserin. Das Starten und Landen von Flugzeugen auf der portugiesischen Insel ist aufgrund starker Winde und einer kurzen Landepiste sehr schwierig.
Flugzeug landete nie auf Madeira
Der Flug verspätete sich jedoch immer mehr. «Stunde um Stunde verging ohne klare Erklärungen. Es gab nach der Sicherheitskontrolle keinerlei Personal mehr, das Auskunft geben konnte. Auch telefonisch war Easyjet keine Hilfe.»
Sieben Stunden lang harrte die gestrandete Leserin am Flughafen aus. Ihr wurde immer klarer: Madeira wird sie an diesem Tag nicht mehr verlassen. «Wer genauer hinsah, entdeckte etwa auf Skyscanner, dass das Flugzeug Madeira gar nie erreicht hatte, sondern stattdessen nach Teneriffa ausgewichen war.»
«Gleichzeitig war den meisten Reisenden bewusst, dass in Basel ein Nachtflugverbot herrscht. Selbst wenn das Flugzeug noch rechtzeitig gestartet wäre, hätte es nicht mehr landen dürfen.» Die Kommunikation vonseiten der Airline blieb aber weiterhin aus.
Feierabend statt Hilfe
Irgendwann kippte dann die Stimmung, wie die Leserin weiter schilderte. «Viele Reisende sagten, sie hätten so etwas noch nie erlebt. Die Ungewissheit löste zunehmend Unsicherheit und Angst aus.» Erst kurz vor 22.00 Uhr wurde klar: Der Flug wird auf den nächsten Tag verschoben. Doch dann ging die grosse Suche nach einer Unterkunft los.
Unterstützung für die gestrandeten Urlauber gab es nicht – weder bei der Hotelbuchung noch bei der Suche nach dem Gepäck. «Die Passagiere suchten verzweifelt ihre Koffer in einem chaotischen Gepäckmeer, oft ohne Erfolg. Andere Fluggäste berichteten mir, dass sie Easyjet-Mitarbeitende um Hilfe baten, aber nur zur Antwort bekamen: ‹Ich habe jetzt Feierabend.› So etwas habe ich persönlich noch nie erlebt und auch die anderen Reisenden nicht.»
Die Blick-Leserin hatte Glück im Unglück und fand auf eigene Faust in letzter Minute ein freies Zimmer in einem Hotel – den Preis musste sie selbst bezahlen. «Viele andere hatten weniger Glück und mussten die Nacht am Flughafen verbringen.»
Easyjet verspricht Rückerstattungen
Auf Anfrage von Blick entschuldigt sich Easyjet bei den Reisenden für die Umstände. «Obwohl es ausserhalb unserer Kontrolle lag, entschuldigen wir uns für die Unannehmlichkeiten, die die Situation verursacht haben könnte», erklärte eine Sprecherin.
Da das Wetter alle Flüge von der Insel einschränkte, war die Verfügbarkeit von Hotels in Flughafennähe sehr begrenzt. «Wir haben daher allen Kunden, die ihre eigenen Vorkehrungen treffen mussten, mitgeteilt, dass sie eine Rückerstattung erhalten werden.»