Griechenland und wieder zurück
Schweizer Paar erlebt zweitägige Flug-Odyssee statt Ferien

Die Ferien von Franziska (58) und Harald (58) Oswald aus Baselland endeten in einem Chaos. Nach zwei vergeblichen Landeanflügen auf die Urlaubsinsel Kreta strandete das Paar in Athen. Nun ging es wieder zurück in Schweiz. Der Grund: starker Wind.
Publiziert: 18:15 Uhr
|
Aktualisiert: 21:46 Uhr
1/5
Statt Ferien zu geniessen, verbringen Franziska und Harald Oswald die meiste Zeit an Bord eines Flugzeugs.
Foto: Leserreporter

Darum gehts

  • Schweizer Paar erlebt Odyssee bei Flugreise nach Griechenland
  • Starke Winde verhindern mehrfach Landung in Heraklion auf Kreta
  • 200 Passagiere aus der Schweiz, Österreich und Deutschland betroffen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Daniel_Macher_Journalist Newsteam_Blick.ch_2-Bearbeitet.jpg
Daniel MacherRedaktor News

Harald (58) und Franziska Oswald (58) aus der Nähe von Basel wollten zwei Wochen Ferien in Griechenland verbringen. Doch nach einer zweitägigen Odyssee kehren sie nun in die Schweiz zurück. «Wir stehen gerade in Athen und wissen nicht, wie es weitergeht», berichtet Herr Oswald gegenüber Blick. Fotos, die das Paar geschickt hat, zeigen das Innere eines Flugzeugs auf dem Rollfeld des Flughafens Athen-Eleftherios Venizelos – Ziel: Zürich.

«Grüsse aus einem Flugzeug, in dem gleich eine Passagierrevolte ausbricht», schreibt Oswald mit einem Augenzwinkern. Rund 200 Reisende aus der Schweiz, Österreich und Deutschland sitzen ebenfalls an Bord.

Zürich – Heraklion – Kos – Thessaloniki

Die Odyssee begann am Samstag. Die Condor-Maschine mit der Flugnummer DE1234 hob mit leichter Verspätung in Zürich ab. Geplante Ankunftszeit in Heraklion auf Kreta: 10.15 Uhr, wie «Flight Radar» zeigt. Doch starke Winde verhinderten die Landung, und das Flugzeug wurde nach Athen umgeleitet.

Damit nicht genug: Nach einem weiteren Umleitungsversuch nach Kos landete die Maschine schliesslich um 17.20 Uhr in Thessaloniki. Für die Nacht organisierte die Airline eine Unterkunft. Doch die Reise war noch lange nicht vorbei.

Auch der zweite Versuch scheitert

Am Sonntagmorgen ging es weiter. Kurz nach 9 Uhr startete die Condor-Maschine erneut Richtung Heraklion. Geplant war ein einstündiger Flug in die wohlverdienten Ferien – doch wieder machten starke Winde eine Landung unmöglich. Erneut wurde das Flugzeug nach Athen umgeleitet.

Vom Flughafen in Athen meldete sich Herr Oswald dann verzweifelt bei Blick: «Es ist eine Katastrophe», sagte er am Telefon. «Niemand informiert uns. Wir stehen in Kontakt mit unserem Reiseveranstalter und dem Reisebüro, aber wir sind am Verzweifeln!»

Condor bestätigt die Probleme

«Es ist richtig, dass aufgrund extremer Wetterbedingungen mit starken Winden, Starts und Landungen am Flughafen von Heraklion auf Kreta lediglich eingeschränkt möglich waren.», erklärte eine Sprecherin der Fluggesellschaft auf Anfrage. «Trotz mehrerer Landeversuche in Heraklion, konnte der Flug leider nicht wie geplant durchgeführt werden, sondern musste mehrmals umgeleitet werden und schliesslich nach Zürich zurückkehren.»

Auch andere Flüge wurden am Sonntagvormittag umgeleitet, wie «Flight Radar» zeigt. Online-Wetterdienste bestätigen zudem «schwere Sturmböen» auf der Urlaubsinsel Kreta.

Zurück in die Schweiz

Nun soll es zurück nach Zürich gehen, erzählt Oswald frustriert. Einige Passagiere versuchten deshalb, ihr Gepäck zu bekommen, um auf eigene Faust weiterzureisen. Doch das wurde ihnen verweigert.

«Wegen des hohen Verkehrsaufkommens in Athen standen nur begrenzte Ressourcen für die Bodenabfertigung und Startzeiten zur Verfügung. Deshalb war es nicht möglich, Gepäck in Athen auszuladen», erklärte Condor die Situation.

Wie «Flight Radar» zeigt, ist die Maschine inzwischen sicher in Zürich gelandet. «Wir werden uns jetzt selbst um einen Flug nach Griechenland kümmern», sagte Herr Oswald noch am Telefon in Athen. Das Paar will sich die Ferien nicht verderben lassen – «auch wenn wir die Kosten erst einmal selbst tragen müssen.»

Condor teilte indessen mit: «Gäste werden gebeten, sich an den Kundenservice zu wenden, um eine Umbuchung oder Stornierung zu veranlassen. Wir entschuldigen uns bei allen Betroffenen für die entstandenen Unannehmlichkeiten.»

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?