Darum gehts
- 2024 gab neun tödliche Unfälle bei 37 Millionen Flügen
- Insgesamt 95 Luftfahrtunfälle im Jahr 2024, deutlich mehr als 2023
- ICAO fordert weitere Massnahmen zur Verbesserung der Sicherheit
Eine Häufung tödlicher Flugzeugunglücke verunsichert viele Reisende. Insgesamt starben 2025 in neun tödlichen Unfällen in der Zivilluftfahrt bereits 404 Menschen, so die Statistik des Aviation Safety Network. Doch angesichts von durchschnittlich gut 100'000 kommerziellen Flügen pro Tag ist das weiterhin eine sehr kleine Zahl.
Nun zeigt ein neuer Bericht der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO), wie sicher das Fliegen im Jahr 2024 war. Im ganzen Jahr gab neun tödliche Unfälle mit Passagierflugzeugen bei 37 Millionen Flügen. 296 Menschen starben dabei. Gegenüber dem sehr sicheren Jahr 2023 mit nur einem tödlichen Unfall mit 72 Toten ist das zwar eine massive Steigerung. Doch wegen der geringen Gesamtzahl an tödlichen Unglücken lässt sich daraus nicht ableiten, dass die Sicherheit in der Luftfahrt gesunken ist.
Weniger Unfälle als 2019
Aufschlussreicher ist die Zahl der Luftfahrtunfälle, die von 66 im Jahr 2023 auf 95 im Jahr 2024 stieg. Doch auch hier sei Vorsicht bei der Interpretation angebracht, sagt Sharon Petersen, Chefin der Ranglisten-Plattform Airlineratings.com. Wenn man die Pandemiejahre 2020 und 2021 ausser Acht lasse, «dann zeigt sich ein weit positiver Trend». Tatsächlich gab es im Jahr 2019 sogar 114 Unfälle – und damit mehr als im letzten Jahr.
Grafik: Unfälle mit Linienflugzeugen
Jahr | Unfälle | Tödliche Unfälle | Todesfälle |
2019 | 114 | 6 | 239 |
2020 | 48 | 4 | 298 |
2021 | 48 | 4 | 104 |
2022 | 64 | 7 | 160 |
2023 | 66 | 1 | 72 |
2024 | 95 | 10 | 296 |
Turbulenzen und Vogelschlag
Weitaus am meisten Verletzte gibt es laut ICAO im Flugzeug wegen Turbulenzen. Als Passagier kannst du dich hier schützen, indem du während des Fluges korrekt angegurtet bleibst.
Kaum Einfluss auf ihr Schicksal hatten die Passagiere 2024 hingegen bei den tödlichen Unfällen. So war der Auslöser für den Absturz Ende Dezember in Korea mit 179 Toten ein Vogelschlag, der zu einem Triebwerksausfall führte. Die Maschine raste danach bei der Landung unkontrolliert in eine Betonmauer am Ende der Landebahn.
Neue Massnahmen gefordert
Obwohl schwere Flugzeugunfälle extrem selten sind, fordert die ICAO weitere Massnahmen für die Sicherheit. So entwickelte die UN-Unterorganisation einen Aktionsplan, um weltweit die Sicherheit von Start- und Landebahnen zu verbessern.
Ausserdem sollen Überwachungssysteme für Turbulenzen und Datenbanken zu Unfällen mit Vögeln den Airlines helfen, Risiken zu erkennen und zu vermeiden. Der Bericht weist zudem auf die zunehmende Bedrohung durch Funkfrequenzstörungen der Satellitennavigation hin. Hier brauche es ein koordiniertes Vorgehen der Branche mit den Behörden. Denn es ist klar: Selbst wenige Flugunfälle sind wegen der oft tödlichen Folgen noch zu viele.