Butter-Briten schocken Italien
Hitzige Debatte um traditionelles Pasta-Gericht

Zwischen Rom und London ist ein kulinarischer Streit über die authentische Zubereitung von Cacio e Pepe entbrannt. Die BBC empfiehlt Butter und Parmesan für das traditionelle römische Gericht. Italienische Gastronomen sind empört.
Publiziert: 07.08.2025 um 22:02 Uhr
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Aktualisiert: 07.08.2025 um 23:28 Uhr
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Der britische öffentlich-rechtliche Sender hat römische Gastronomen mit einem Cacio e Pepe-Rezept vor den Kopf gestossen.
Foto: IMAGO/YAY Images

Darum gehts

  • BBC-Rezept für Cacio e Pepe sorgt für Kontroverse zwischen Rom und London
  • Römische Gastronomen kritisieren Verwendung von Butter und Parmesan als falsch
  • Britische Botschaft wurde kontaktiert
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Die traditionelle römische Küche steht im Mittelpunkt einer kulinarischen Kontroverse zwischen Rom und London, wie «Il Messaggero» berichtet. Der Streit dreht sich um die authentische Zubereitung von Cacio e Pepe, einem ikonischen Pastagericht aus der römischen Küche.

Auslöser war ein Rezept auf der Website der BBC, welches Butter und Parmesan als Grundzutaten für Cacio e Pepe aufführt. Dies hat bei römischen Gastronomen für Empörung gesorgt. Die Fiepet Confesercenti, ein Verband römischer Restaurantbesitzer, hat sowohl die BBC als auch die britische Botschaft in Rom kontaktiert, um ihren Unmut auszudrücken.

Kein Parmesan oder Butter

Claudio Pica, Präsident der Fiepet Confesercenti, betonte gegenüber «Il Messaggero», dass das Original-Rezept für Cacio e Pepe weder Parmesan noch Butter enthält. Die authentischen Zutaten seien lediglich Pasta, Pfeffer und Pecorino-Käse. Er räumte ein, dass es persönliche Interpretationen von Köchen geben könne, kritisierte jedoch, dass die BBC ihr Rezept als das Original präsentierte.

Die römische Küche gehört laut Pica zu den edelsten Italiens. Gerichte wie Cacio e Pepe und Carbonara seien weltweit bekannt und würden oft im Ausland nachgeahmt. Um die Authentizität von Cacio e Pepe zu wahren, hat der Verband die BBC um eine Korrektur des Rezepts gebeten.

Weiteres Rezept sorgt für Ärger

Riccardo Aquilani, Küchenchef des historischen Restaurants Pancrazio in Rom, unterstrich die Bedeutung der Tradition: «Unsere Cacio e Pepe respektiert die Tradition, wie es sich gehört. Man muss dem traditionellen römischen Rezept folgen, beginnend mit der Auswahl der Zutaten. Es sollten qualitativ hochwertige Rohstoffe verwendet werden: handgeriebener Pecorino Romano DOP mit schwarzer Rinde aus Latium, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer, um Aromen und Geschmack zu erhalten, und als Pasta handwerklich hergestellte, al dente gekochte Tonnarelli.»

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Die BBC hat das Rezept mittlerweile leicht abgeändert. Pecorino steht nun statt Parmesan auf der Zutatenliste. Aber: Inzwischen erhitzt ein weiteres Cacio-e-Pepe-Rezept die Gemüter. Dort wird die Zugabe von Sahne empfohlen.

Einladung für König Charles III.

Für Claudio Pica ein No-Go. «Die BBC empfiehlt Cacio e Pepe sogar mit Sahne – ein Affront gegenüber allen römischen Gastronomen!», sagt er in einem weiteren Bericht des «Il Messaggero». Er lädt König Charles III. (76) in die italienische Hauptstadt ein. «Kommen Sie nach Rom – ich lade Sie ein und serviere Ihnen eine Cacio e Pepe nach allen Regeln der Kunst und der Tradition.»

Eine offizielle Entschuldigung gab es von der BBC bislang nicht. Dass König Charles die Einladung annimmt, erscheint unwahrscheinlich.

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