Darum gehts
- Swiss wirft Passagiere bei unangemessenem Verhalten aus dem Flugzeug
- Aggressives Verhalten kann zum Rausschmiss und strafrechtlichen Konsequenzen führen
- Ein 13-jähriger Junge wurde wegen Hustenanfall aus Flugzeug geworfen
Er sass schon im Flieger und wurde rausgeworfen: Weil Léon (13) einen Hustenanfall bekam, warf die Swiss ihn aus der Maschine. Er durfte nicht zurück in die Schweiz fliegen. Der Bub sass in der Thai-Hauptstadt Bangkok fest.
Kein Einzelfall: Vergangene Woche wurde eine italienischsprachige Männer-Gruppe aus einer Swiss-Maschine von Nizza (F) nach Zürich geschmissen. Sie hatten lautstark gesungen, johlten herum und machten Radau. Die Swiss sprach von «unangemessenem Verhalten» und dass Besatzung und Mitreisende belästigt wurden.
Doch was gilt überhaupt in der Luft? Eine Übersicht von Situationen, die zu einem Rausschmiss führen können.
Alkohol
Stellt das Bordpersonal vor Abflug fest, dass ein Passagier das Flugzeug betrunken besteigt, wird er wieder aus der Maschine begleitet. Dabei gibt es keine definierte Promillegrenze, bei der ein solcher Schritt eingeleitet wird. Kann sich der Betroffene aber kaum mehr auf den Beinen halten oder muss sich sogar übergeben, ist der Fall klar.
In diese Kategorie fällt übrigens auch das Rauchen, sowohl Zigaretten als auch Vapes. Denn: Der Dampf der E-Zigaretten kann im Flugzeug einen Alarm auslösen, der den Verlauf eines Fluges beeinflusst.
Kranke Passagiere
Eine Krankheit ist einer der häufigsten Gründe, warum ein Fluggast seine Reise nicht antreten kann. Meistens sieht das Flugpersonal einem kranken Passagier schon am Gate an, dass es ihm nicht gut geht. Ihm wird in der Folge geraten, das Flugzeug nicht zu besteigen.
Starker Körpergeruch
Fühlen sich die Crew oder die anderen Passagiere vom Geruch eines Fluggastes belästigt, ist der Flug für die betroffene Person unter Umständen zu Ende, wie das Rechtsunternehmen Findlaw auf seiner Webseite schreibt. Dies betrifft auch die Füsse: Es ist völlig in Ordnung, die Schuhe am Sitzplatz auszuziehen, um sich zu entspannen. Spaziert man aber barfuss durch die Kabine, könnten nackte, stinkige Füsse ein Problem darstellen.
Aggressives Verhalten oder sexuelle Belästigung
Fällt jemand durch Beleidigungen oder verbale Attacken negativ auf oder wird sogar körperlich aggressiv, ist es wahrscheinlich, dass der Passagier nicht mitkommen darf. Ein weiterer Grund ist sexuelle Belästigung des Flugpersonals durch einen Reisenden. Ein solches Verhalten kann auch strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Der Flug ist überbucht
Das Überbuchen von Flügen ist eine gängige Praxis bei den Airlines. Denn: Die Fluggesellschaften rechnen mit sogenannten «No Shows», also Passagieren, die gar nicht erst erscheinen. Hat es nicht genügend freie Plätze für die erschienene Anzahl Passagiere, setzen die Airlines zuerst auf Freiwilligkeit. Gibt niemand seinen Platz auf, können Passagiere jedoch gezwungen werden, am Abflugort zu bleiben.
Flugzeugtür öffnen
Der Versuch, eine Flugzeugtür zu öffnen, passiert häufiger als gedacht. Erst vor zwei Jahren geriet ein Vorfall in Südkorea in die Schlagzeilen: Ein psychisch angeschlagener Mann öffnete im Landeanflug die Türe eines Flugzeuges. In anderen Fällen gingen ähnliche Aktionen glimpflich aus.
Die endgültige Entscheidung über das Risiko, das ein Passagier darstellt, liegt beim Piloten. Er hat die Verantwortung für die Sicherheit der Passagiere an Bord. Kommt es während des Fluges zu Problemen, kann der Pilot theoretisch auch eine Notlandung einleiten, um den Gast herauszulassen.