Briten wollen schon im Dezember mit Pfizer/Biontech-Mittel impfen
Impfung fühlt sich laut Probanden wie ein «schwerer Kater» an

Versuchpersonen, die den Pfizer/Biontech-Impfstoff erhalten haben, sprechen von «katerähnlichen» Symptomen wie nach einer Grippeimpfung: Muskelschmerzen und Kopfweh. Grossbritannien will noch im Dezember als erstes Land eine Covid-Impfkampagne mit dem Wirkstoff starten.
Publiziert: 11.11.2020 um 03:19 Uhr
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Aktualisiert: 11.11.2020 um 07:12 Uhr
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Im Rahmen des Testverfahrens haben rund 43'500 Probanden den Pfizer/Biontech-Impfstoff erhalten - wie hier in der Türkei.
Foto: Getty Images

Rund 43'500 freiwillige Testpersonen haben den vom US-Pharmamulti Pfizer und dem deutschen Biotech-Unternehmen Biontech entwickelten Corona-Impfstoff erhalten.

Versuchspersonen des Impfmittels vergleichen die Nebenwirkungen mit denen von Grippeimpfstoffen: Kopfschmerzen und Muskelkater. Das berichtet die britische Zeitung «The Sun», die Erfahrungsberichte von mehreren Probanden aufführt.

Verstärkte Symptome nach zweiter Dosis

Glenn Deshields (44) aus Austin, Texas, verglich die Nebenwirkungen mit «einem schweren Kater». Die Symptome hätten sich aber schnell gebessert.

Eine weitere Freiwillige, die 45-jährige Carrie aus Missouri, litt nach ihrer ersten Spritze im September an Fieber, Kopf- und Körperschmerzen. Die Nebenwirkungen seien nach der zweiten Dosis im Oktober schlimmer geworden, so Carrie.

Andere Probanden sind überzeugt, Placebo erhalten zu haben. Wie Bryan, ein Ingenieur aus Georgia. Er habe keine Immunreaktion gefühlt und erkrankte kurz nach der zweiten Injektion an Covid-19. Vermutlich habe ihn seine infizierte Tochter angesteckt.

Briten werden als erste geimpft

Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock (42) gab am Dienstag bekannt, dass Briten weltweit zu den ersten gehören sollen, die den Impfstoff erhalten. Die britische Arzneimittelbehörde werde den Impfstoff innerhalb weniger Tage nach Einreichung eines Zulassungsantrags genehmigen, so Hancock. Die Armee und Gesundheitsbehörden würden ab Anfang Dezember sieben Tage die Woche in Bereitschaft stehen, um den Impfstoff auf den Markt zu bringen.

Erst müsse aufgrund von Sicherheitsdaten aber erwiesen sein, dass das Mittel bedenkenlos zugelassen werden könne. Ältere Menschen und Beschäftigte im Gesundheitswesen würden den Impfstoff als erste erhalten. Die breite Bevölkerung sei 2021 an der Reihe. Es sei jedoch «durchaus eine Möglichkeit», dass die Impfung bereits zu Weihnachten verfügbar ist.

Laut einer Umfrage sind drei von vier Briten bereit, sich impfen zu lassen. 40 Prozent wünschen sich jedoch, dass erst Politiker mit gutem Beispiel vorangehen. Um zu beweisen, dass der Wirkstoff sicher ist. (kes)

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