Darum gehts
- Trump erwartet Waffenstillstand in Gaza innerhalb einer Woche
- USA und Israel einigen sich laut Bericht auf zügigen Zukunftsplan für Nahost
- 5-Punkte-Friedensplan sieht Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und arabischen Staaten vor
Nach der militärischen Blitzkampagne im Iran wendet sich Israel wieder dem Gazastreifen zu – und wieder steht US-Präsident Donald Trump (79) im Mittelpunkt der Ereignisse. Nachdem Trump den 12-Tage-Kurzkrieg zwischen dem Iran und Israel mit US-Überraschungsangriffen beendet hatte, will er jetzt auch bei der Beendigung des Gazakrieges eine Schlüsselrolle spielen. Mehr noch: Die Region soll entscheidende Schritte Richtung Frieden nehmen.
Trump rechnet schon «innerhalb der nächsten Woche» mit einem Waffenstillstand in Gaza, wie der US-Präsident am Freitag gegenüber Reportern im Oval Office sagte. Trump bezeichnete die Lage in Gaza als «schrecklich», äusserte sich aber optimistisch, dass Israel und die Hamas kurz vor einem Waffenstillstand stehen.
«Ich habe gerade mit einigen Beteiligten gesprochen», sagte Trump und fügte hinzu: «Wir gehen davon aus, dass wir innerhalb der nächsten Woche einen Waffenstillstand erreichen werden.» Trump erwähnte auch die Freilassung der Geiseln in Hamas-Gewalt. Und bereits soll der Plan stehen, die gesamte Region in eine Friedenslösung einzubinden.
Brisanter Medienbericht
Israels meistgelesene Zeitung «Israel Hayom» berichtet, dass sich die USA und Israel auf einen Zukunftsplan für Nahost geeinigt haben. Trump und der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu (75) hätten in einem Telefonat darüber verständigt, mit arabischen Staaten schnell einen Friedensdeal zu schliessen und den Gazakrieg rasch zu beenden. Offenbar liegt auch eine Zweistaatenlösung – ein israelischer neben einem palästinensischen Staat – wieder auf dem Tisch.
An dem Telefongespräch, das kurz nach den US-Luftschlägen gegen Irans Atomanlagen geführt worden sei, waren laut der Zeitung auch US-Aussenminister Marco Rubio (54) und Ron Dermer (54) beteiligt, Israels Minister für strategische Angelegenheiten.
5-Punkte-Friedensplan
Gemäss einem 5-Punkte-Plan sollen die Kampfhandlungen im Gazastreifen innerhalb von zwei Wochen enden. Danach wird die Verwaltung des Gazastreifens von vier arabischen Staaten – darunter Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate – übernommen, wodurch die Terrororganisation Hamas abgelöst wird. Die verbliebene Hamas-Führung soll ins Exil geschickt werden, die Geiseln kommen frei.
Mehrere Länder weltweit sollen bereit sein, zahlreiche Bewohner des Gazastreifens aufzunehmen, die auswandern möchten.
Zudem sollen die Abraham-Abkommen erweitert werden, um die Beziehungen zwischen Israel und mehreren arabischen Staaten zu normalisieren: Syrien, Saudi-Arabien und weitere arabische sowie muslimische Staaten werden Israel anerkennen und diplomatische Beziehungen aufnehmen.
Netanyahu unter US-Druck
Israel soll im Westjordanland teilweise die Kontrolle übernehmen und sich vollständig aus Syrien zurückziehen. Schliesslich soll Israel auch seine grundsätzliche Bereitschaft zu einer künftigen Zwei-Staaten-Lösung erklären – allerdings unter der Bedingung, dass sich die Palästinensische Autonomiebehörde reformiert.
Netanyahu stehe unter «erheblichen Druck des amerikanischen Präsidenten», heisst es. In einer am Donnerstag veröffentlichten Videoerklärung schien Netanyahu den Friedensplan zumindest teilweise zu bestätigen.
Derzeit biete sich die «Chance auf eine dramatische Ausweitung der Friedensabkommen, wir arbeiten mit Hochdruck daran», so der Premier. «Parallel zur Freilassung unserer Geiseln und der Niederlage der Hamas (...) gibt es ein Zeitfenster, das man sich nicht entgehen lassen darf, nicht ein einziger Tag sollte verschwendet werden.»