Es war eine feige Tat im Psycho-Wahn: Der Bogenschützen-Killer im norwegischen Kongsberg, Espen A.* (37) attackierte ältere Menschen und Frauen. Ein Rentnerehepaar und eine gebrechliche Künstlerin, die am Rollator ging, gehören zu den Opfern des Angreifers, wie jetzt bekannt wird.
Anfänglich glaubte die Polizei, es habe sich um einen islamistisch motivierten Terroranschlag gehandelt. Doch Espen A. täuschte seine Konvertierung zum Islam vermutlich nur vor, wie sich später zeigte. Der wahre Grund für die Tat ist in der psychischen Erkrankung des Täters zu suchen, wie die Ermittler glauben.
Der 37-Jährige ging letzten Donnerstag mit Pfeil und Bogen auf seine Opfer los und verletzte sie schwer. Wie jetzt bekannt wird, stürzte er sich mit einer Stichwaffe auf die Verletzten und versetzte ihnen damit den Todesstoss.
Täter in geschlossene Einrichtung gebracht
Vier der Opfer soll er in ihren eigenen Häusern angegriffen haben. So tötete er etwa das Ehepaar Gunnar S.* und Liv B.* (beide 75) in seiner Erdgeschosswohnung. Bei einem weiteren Opfer handelt es sich um die 75-jährige Künstlerin Gun M.*, die nur mit Hilfe eines Rollators gehen konnte.
«Sie war eine starke Frau, trug gerne bunte Kleider und malte Blumen», beschreibt ein Freundin die Rentnerin, wie die «Dailymail» berichtet.
Auch die aus Hamburg stammende Andrea M.* (†52) wurde vom Bogenschützen-Killer getötet. Auch beim fünften Opfer handelt es sich um eine Frau: Hanne E.* (†50) war Keramikkünstlerin. Anwohner beschreiben die zweifache Mutter als «warmherzig». Sie habe viele Freunde in der Stadt gehabt und sei bekannt dafür gewesen, jedes Jahr ein grosses Sommerfest in ihrem Garten zu feiern, wie «Dailymail» berichtet.
Espen A. wurde für die Untersuchungshaft in einer geschlossenen medizinischen Einrichtung untergebracht. Er hat die Tat gestanden. Er scheint zu einer Zusammenarbeit mit den Ermittlern bereit zu sein.
Drohte Familienmitgliedern mit dem Tod
Der Mann stand schon seit Jahren im Fokus der Behörden. Im Jahr 2017 veröffentlichte er ein Video, in dem er sich als Muslim und Bote bezeichnete und eine Aktion ankündigte. Die Ermittlungen haben nun aber gezeigt, dass es der Mann mit seiner angeblichen Konversion zum Islam nicht ernst nahm.
Er soll zudem auch schon Familienmitglieder mit dem Tod bedroht haben und bereits mehrfach mit dem Gesundheitsdienst in Kontakt gestanden haben. Nähere Angaben über die psychische Erkrankung des Mannes macht die Polizei derzeit nicht. (noo)
* Namen bekannt