Amoklauf in Italien
Roberto L. erschiesst zwei Kinder und Rentner – dann sich selbst

Amoklauf in Italien: Roberto L. (†35) hat in einer Stadt nahe Roms zwei spielende Kinder (†5,†10) und einen Senior (†74) erschossen. Danach richtete er sich selbst. Das Motiv ist noch unklar.
Publiziert: 14.06.2021 um 12:03 Uhr
Teilen
Anhören
1/8
Roberto L. tötete am Sonntag wahllos drei Menschen. Er schoss mit der Waffe seines verstorbenen Vaters.
Foto: Zvg

Italien steht unter Schock. Der Informatiker Roberto L.* (†35) lief am Sonntag in einer kleinen Stadt, in der Nähe von Rom, Amok und tötete wahllos. Seine Opfer: zwei Brüder, die spielten und ein Senior, der auf dem Velo unterwegs war.

Es ist gegen 11 Uhr am Vormittag in der Stadt Ardea, als die beiden Brüder Alexander R.* (†5) und Lorenzo R.* (†10) draussen spielen. Plötzlich steht Roberto L. vor ihnen und schiesst mit einer Baretta auf sie. Zur gleichen Zeit ist Gabriele S.* (†74) mit dem Velo unterwegs, als er die Szene beobachtet. Entsetzt spricht er den Killer an. Sein Todesurteil.

Der 35-Jährige richtet die Pistole auf den Mann und drückt ab. Der Senior stürzt leblos von seinem Velo. Nach dem Massaker flüchtet Roberto L. in das Haus seiner Mutter und verschanzt sich dort, während die Polizei unterwegs ist. Drei Stunden verbarrikadiert er sich im Haus. Einsatzkräfte hätten vergeblich versucht, ihn zum Aufgeben zu bringen, wie der Bürgermeister von Ardea, Mario Savarese, mitteilte. Der Informatiker richtete sich am Schluss selbst.

Die Pistole hatte von seinem Vater

Wieso Roberto L. durchdrehte und wahllos drei Menschen tötete, ist noch unklar. Er galt in der Nachbarschaft als streitsüchtig und aggressiv. Im Mai 2020 soll er seine Mutter mit einem Messer bedroht haben. Daraufhin wurde er für kurze Zeit in die Psychiatrie eingewiesen. Trotz seines Verhaltens wurde er aber nicht psychologische behandelt.

Die Waffe, mit der er die zwei Brüder und den Senior erschoss, stammte von seinem Vater, der im November 2020 gestorben war. Er hatte als Wachmann gearbeitet und war deswegen im Besitz der Pistole. Nach seinem Tod hätte die Waffe jedoch bei der Polizei gemeldet werden müssen.

Die Grossmutter der toten Brüder ist fassungslos, was passiert ist. Ihre Enkel seien so liebe Jungs gewesen, die immer in der Nähe des Hauses spielten. Sie hätten besonders das Fussball spielen geliebt. Und jetzt seien sich einfach weg. Getötet. In den italienischen Medien macht sie auch den Rettungskräfte Vorwürfe. Die Sanitäter hätten eine halbe Stunde gebraucht, um vor Ort zu sein. Ihre Enkel hätten anfangs noch geatmet und gerettet werden können.

*Namen geändert

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen