Darum gehts
- Die 31-jährige Sara berichtet von ihrer Angst während des Schulmassakers in Örebro
- Sie rief den Notruf an und schrieb während dem Amoklauf mit ihrer Schwester
- Als sie das Schulzimmer verliess, erschreckte sie an der Menge Blut, die sie zu Gesicht bekam
Am Dienstag kam es an einer Schule im schwedischen Örebro zu einem Massaker. Eine Schule wurde von einem Amokläufer heimgesucht – er eröffnete das Feuer und erschoss zehn Menschen. Der Täter, Rickard A.* (†35), kam ebenfalls ums Leben.
Sara (31) besuchte Schwedisch- und Erkundelektionen an der besagten Schule und war zum Tatzeitpunkt vor Ort. In einem Artikel der schwedischen Zeitung «Aftonbladet» äussert sie sich nun zu ihrem traumatischen Erlebnis.
«Meine Hände zitterten so sehr»
Zum Lektionsbeginn befand sie sich im Schulzimmer. Die Lehrerin war gerade dabei, das Licht anzustellen, als die ersten Schüsse fielen. Sofort verbarrikadierte sich die Klasse im Zimmer und kauerte auf dem Boden.
Viele brachen in Panik aus, Sara blieb jedoch ruhig. Sie glaubte: Wenn sie ruhig bleibt, dann kann sie auch ihre Mitschüler und Mitschülerinnen beruhigen. Ganz benommen von der Situation zückte sie dennoch ihr Telefon und wählte die Nummer des Notrufes. «Meine Hände zitterten so sehr», berichtet sie der «Aftonbladet».
Der Notruf teilte ihr mit, dass sie bereits informiert wurden und Hilfe unterwegs sei. Anschliessend sei der Feueralarm ausgelöst worden, was die Frau als «seltsam schön» beschreibt, da dadurch die Schüsse übertönt wurden.
«Wenn ich sterbe, liebe ich dich»
Nebst dem Notruf, den sie betätigte, schrieb sie mit ihrer Schwester während der ganzen Schiesserei. Dabei schrieb sie ihr «Wenn ich sterbe, ich liebe dich». Es war eine ungewisse Situation. Niemand wusste, wo sich der Täter befindet. Sara wusste nicht, ob sie überleben wird.
Schliesslich klopfte es an der Tür. Alle erstarrten. Die Polizei sei hier, erklang eine Stimme von der anderen Seite. Niemand wollte die Tür öffnen, denn der Schütze könnte sich als Polizist ausgeben. Erst als die Lehrerin die Polizei kontaktierte und ihr bestätigt wurde, es handele sich um einen richtigen Polizisten, wurde die Tür geöffnet.
Die Polizei empfahl beim Durchqueren der Schule, um zum Ausgang gelangen, auf den Boden zu schauen. Es sei eine Menge Blut verteilt gewesen. Sara blickte trotz der Empfehlung des Polizisten auf und erzählt «Es sah aus wie ein Kriegsgebiet».
Draussen angekommen fiel sie auf der Stelle in die Arme ihrer Schwester, die bereits mehrere Stunden auf sie wartete.
*Namen bekannt