Putin jagt in Gyms junge Männer für die Ukraine-Front
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Aggressive Suche nach Rekruten:Putin jagt in Gyms junge Männer für die Front

Aggressive Suche nach Rekruten
Russland macht in Fitnessstudios Jagd auf Wehrdienstverweigerer

Putin macht Jagd auf junge Männer, die sich dem Kriegsdienst in der Ukraine entziehen wollen. Auch illegale Migranten geraten ins Visier – und erhalten Militärverträge angeboten.
Publiziert: 20.04.2025 um 03:01 Uhr
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Aktualisiert: 21.04.2025 um 19:40 Uhr

Darum gehts

  • Putin jagt junge Männer, die sich vor Kriegsdienst in Ukraine drücken
  • Razzien in Fitnessstudios und landesweite Suche nach Wehrpflichtverweigerern
  • 160'000 Mann für halbjährliche Wehrpflicht einberufen, grösste Einberufung seit 2011
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Daniel KestenholzRedaktor Nachtdienst

Putin macht Jagd auf junge Männer, die sich um den Kriegsdienst in der Ukraine drücken: In russischen sozialen Medien kursieren Aufnahmen, wie die Polizei am 30. März ein Studio der Fitnesskette Spirit im Südosten Moskaus stürmte und Gymbesucher zu Boden zwang. Die Uniformierten suchen Wehrpflichtverweigerer.

Solche Razzien erfolgen offenbar landesweit. Der Befehl lautet, auch nach illegalen Einwanderern zu suchen. Zeugen zufolge teilen die Polizisten die jungen Männer in Staatsbürger und Nicht-Staatsbürger auf. Russische Bürger werden zu den Einberufungsstellen gebracht, wo ihre Wehrdienstunterlagen überprüft werden.

Solche Razzien erfolgten schon, bevor der russische Präsident Wladimir Putin (72) am 31. März den Befehl zur Einberufung von 160'000 Mann für die halbjährliche Wehrpflicht Russlands unterzeichnete. Es ist Russlands grösste Einberufung seit 2011.

Militärvertrag oder Abschiebung

Nicht-Staatsbürger werden wegen Verstössen gegen Einwanderungsgesetze angeklagt und vor die Wahl gestellt: Deportation oder Anwerbung für die Armee, wie aus Menschenrechtskreisen in Russland verlautet.

Solche Razzien sind offenbar in Moskau, St. Petersburg, Irkutsk und Jekaterinburg zur Routine geworden, berichtet Current Time, ein unabhängiges russisches Newsnetzwerk. Nach der Überprüfung der Unterlagen kommen einige Männer frei. Andere werden festgehalten und kriegen Marschbefehle ausgestellt.

Wie es heisst, bekommen auch Migranten, die kleinerer Verstösse beschuldigt werden, eine Alternative angeboten: einen Militärvertrag, um in der Ukraine zu kämpfen.

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