7:5 gewinnt der 19-jährige US-Qualifikant Frances Tiafoe (ATP 101) den ersten Satz gegen den Russen Konstantin Kravchuck (ATP 103). Im zweiten Satz führt Tiafoe 4:1 – beginnt plötzlich zu hadern, verliert den Durchgang und gewinnt das Match erst nach drittem Satz.
Den Grund dafür nennt er nach dem Dreisatzsieg: «Plötzlich begannen meine Gedanken zu kreisen: Oh mein Gott, ich werde gegen Roger Federer spielen! Die Auslosung war wohl der Grund, dass ich den zweiten Satz verlor.»
Der junge Ami, dessen Vater einst aus Sierra Leone in die USA kam, kann sein Glück kaum fassen: «Dieser Typ hat etwa eine Million Grand-Slam-Titel! Er hat alles durchgemacht. Ich kann gar nicht sagen, wie aufgeregt ich bin, gegen Roger zu spielen.»
Tiafoe kommt nicht mehr aus dem Schwärmen heraus: «Er ist mein grosses Idol. Er ist jedermanns Idol. Die Leute auf der Tour starren ihn noch immer an in der Kabine. Er ist eine absolute Legende. Hoffentlich tritt er nie zurück, er ist so ein guter Botschafter für unseren Sport.»
In der Nacht auf Sonntag also schlägt Tiafoes grosse Stunde. Zum ersten Mal spielt er gegen einen Top-10-Spieler: «Ich spiele zurzeit gutes Tennis, wie man sieht. Ich versuche einfach, viel an mir zu arbeiten – als Spieler und als Person. Es wird ein grosse Ehre sein, gegen Roger Federer zu spielen. Aber ich werde ihn sicher angreifen und alles geben, was ich habe.» (wst)