Zwei Wochen Zoom-Pause, dann Experimente mit neuen Formen
Sitzungen vor dem Computerscreen nerven Novartis-Mitarbeiter

Zwei Wochen ohne Videokonferenzen – diese frohe Botschaft haben Angestellte von Novartis erhalten. Offenbar hat sich auch Konzernchef Vas Narasimhan zunehmend über die Sitzungen vor dem Computerscreen genervt. Infolge Zoom-Frust will der Konzern neue Formen erproben.
Publiziert: 04.12.2020 um 03:10 Uhr
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Aktualisiert: 04.12.2020 um 08:06 Uhr
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Zoom-Videokonferenzen sind das neue Normal.
Foto: Keystone

Zoom-gestresste Homeoffice-Mitarbeiter von Novartis können bald aufatmen. Der Basler Pharmakonzern Novartis gilt ja als wegweisende Firma, was die Einführung des Homeoffice betrifft. Seit Ausbruch der ersten Welle im März arbeiten rund vier von fünf Novartis-Angestellten in der Schweiz von zu Hause aus.

Das betrifft knapp 10'000 Mitarbeiter am Basler Hauptsitz, die seither im Homeoffice ständig Videokonferenzen abzuhalten hatten. Das ist den meisten offenbar gehörig auf die Nerven gegangen, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Um das Arbeiten zu Hause erträglicher zu machen, hat der Konzern jetzt zwei Wochen ohne Videokonferenzen verordnet.

«Damit die Mitarbeitenden voller Energie ins neue Jahr starten können, wird in Basel eine sitzungsfreie Zeit vom 4. bis zum 8. Januar 2021 eingeführt», wird Novartis-Sprecherin Anna Schäfers zitiert. Einschliesslich Betriebsferien von Weihnachten bis Neujahr macht das rund zwei Wochen ohne Zoom-Videokonferenzen.

Auch der Novartis-Chef ist «super Zoom-müde»

Belegschaft und Management sind sich mit ihrem Zoom-Überdruss offenbar einer Meinung. Auch beim Chef soll sich Zoom-Müdigkeit eingeschlichen haben. Konzern-Boss Vas Narasimhan (44) hat sein Homeoffice-Büro nach eigenen Angaben im Zimmer seines Sohnes eingerichtet. Dies, weil seine Frau schon das Büro zu Hause belegt. Sie ist ebenfalls im Homeoffice.

«Auch ich bin super Zoom-müde», sagte Narasimhan diese Woche bei einem Vortrag des Europainstituts der Universität Zürich. Den Homeoffice-Frust will er nun mit neuen Formen brechen. Ein Experiment sei, die Videokamera auszuschalten und nur noch per Ton zu kommunizieren. Die andere «Lösung»: eine Zeit ganz ohne Konferenzen.

Gute Arbeit auch mal im Pyjama leisten

Experten zufolge können Videokonferenzen extrem ermüdend wirken, zumal Abwechslung und Bewegung fehlen. Zudem ist es schwieriger, Arbeit und Privatleben voneinander abzugrenzen.

Kommuniziert gehört noch immer, wohl vermehrt übers Telefon und per E-Mail. Dann muss man auch nicht immer gut gekleidet zu Hause vor dem Screen sitzen, als treffe gleich hoher Besuch ein. Man kann durchaus auch entspannt im Pyjama solide Arbeit leisten. (kes)

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