Zufall oder Absicht?
Denner und Coop verkaufen Corona mit 50 Prozent Rabatt

Freunde des mexikanischen Biers Corona reiben sich die Augen. Gerade jetzt, wo das Coronavirus in aller Munde ist, gibts das gleichnamige Bier mit 50 Prozent Rabatt.
Publiziert: 03.02.2020 um 15:09 Uhr
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Aktualisiert: 04.02.2020 um 09:39 Uhr
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Das Szene-Bier Corona wird vor allem im Sommer getrunken.
Foto: Imago
Patrik Berger

Jahrelang stand der Name Corona für laue Sommernächte mit Freunden am See oder in einer Szenekneipe – mit dem gleichnamigen Bier. Das hat sich mit dem Auftreten des hochansteckenden Coronavirus in der chinesischen Stadt Wuhan schlagartig geändert.

Beim Begriff Corona denkt man heute an ein tödliches Virus, an Tote und Infizierte, abgeriegelte Millionenstädte und ausverkaufte Gesichtsmasken. Dass das Virus den gleichen Namen trägt wie das mexikanische Bier, das in 180 Ländern weltweit angeboten wird, ist ein Werbe-Desaster.

Aktion schon lange geplant

Ausgerechnet jetzt bieten Coop und Denner das Corona-Bier mit 50 Prozent Rabatt an. Coop vergangene Woche in den Läden und immer noch auf coop@home. Sechs Flaschen gibts dort für 6.95 Franken statt für 13.95 Franken. Die Aktion sei von langer Hand geplant gewesen, heisst es bei Coop. «Wir führen regelmässig Aktionen bei Corona-Bier durch und planen diese einige Zeit im Voraus», sagt eine Sprecherin zu BLICK.

Man reagiere damit nicht auf einen Einbruch der Verkäufe, weil der Name Corona grad in einem anderen Zusammenhang in den Medien präsent ist. «Wir bemerken aktuell keine Veränderung in der Nachfrage: Corona-Bier ist bei unseren Kundinnen und Kunden sehr beliebt», so die Sprecherin. Man plane derzeit auch nicht, Corona aus dem Sortiment zu nehmen.

«Kunden können unterscheiden»

Auch bei Denner kostet Corona derzeit nur die Hälfte. Sechs Flaschen gibts für 6.50 Franken statt für 13 Franken. Ist es nicht pietätlos, Corona zu bewerben, wo alle Welt nur über den Coronavirus spricht? «Wir machen die Erfahrung, dass unsere Kunden unterscheiden zwischen einem Bier und einem Virus, die ausser einem ähnlich klingenden Namen keine Verbindung aufweisen», sagt ein Denner-Sprecher.

Wie alle Aktionen sei auch diese weit im Voraus geplant. Anders hätte man die rund 830 Filialen nicht rechtzeitig mit zusätzlichem Bier für die Aktionswoche beliefern können. Einen Einbruch bei den Verkäufen des mexikanischen Biers seit Ausbruch des gleichnamigen Virus stellt Denner nicht fest.


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