Seit 130 Jahren ist das Sechseläuten das Frühlingsfest der Zürcherinnen und Zürcher. Der Böögg, ein übergrosser Schneemann, wird auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Je schneller der Böller in seinem Kopf explodiert, desto besser wird der Sommer. So will es der Brauch.
Dieses Jahr wird aber alles anders. Der erste E-Böögg ist da! Zünfter haben einen Böögg geschaffen, der nicht brennt, sondern in der digitalen Welt ewig lebt. Stellvertretend für die Zünfter, die am E-Böögg-Projekt gearbeitet haben, sagt Sandro Schmid von der Zunft St. Niklaus: «Im Metaverse verschmilzt die Realität mit der virtuellen Welt. Menschen, Schneemänner und Dinge bieten interessante, neuartige Erlebnisse.»
NFT-Böögg kostet 500 Franken
Es sei nur eine Frage der Zeit, bis die Stadt Zürich und ihre wichtigsten Kulturgüter im Metaverse gefunden werden können. «Der Böögg geht dabei stolz voran», sagt Schmid. Der erste Böögg als NFT ist als 3D-Animation beweglich. Er trägt zu Ehren des Gastkantons Schwyz eine rot-weisse Fliege und ein Schwyzer Wappen auf dem Rücken.
Bis am 1. Mai kann man den Böögg-NFT elektronisch erwerben. Er wird für 500 Franken oder 0.3 Ethereum pro NFT ausgegeben. Danach werden keine weiteren NFTs mehr herausgegeben. Wer den Böögg später weitergeben will, kann ihn übertragen oder auf einer Plattform handeln.
Der Böögg geht ins Metaverse
Die Besitzer eines 3D-Böögg können diesen nicht nur sammeln, sondern mit dem eigenen Böögg auch ins Metaverse gehen. Künftig ist es denkbar, dass der historisch erste E-Böögg mit weiteren Anwendungen, wie etwa Zutritt zu speziellen Anlässen, online oder live, ergänzt wird.
NFTs oder Non-Fungible Tokens sind einzigartige digitale Vermögenswerte, die mithilfe der Blockchain-Technologie verifiziert werden. Auf diese Weise werden Echtheit und Eigentumsverhältnisse nachgewiesen. Der Anwendungsbereich für NFTs kennt von Kunst, über Musik oder Videos bis hin zu Tweets kaum Grenzen. Sie können wie jeder andere Vermögenswert gekauft, verkauft und gehandelt werden.