Zürcher Elektro-Firma geht neue Wege
Mit Snapchat gegen den Lehrlingsmangel

Etavis AG, ein Unternehmen der Elektrotechnik, Telematik und Automationstechnik, hat via Snapchat Lehrlinge gesucht. Rückmeldungen und die Kosten-Nutzen-Bilanz waren positiv, dennoch will man die Werbung nun ausschalten.
Publiziert: 03.12.2017 um 13:56 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 15:00 Uhr
Das auffällige Snapchat-Logo: ein kleines Gespenst.
Sven Forster

Snapchat ist anders. Der grösste Unterschied zu sonstigen Smartphone-Nachrichtendiensten, etwa Whatsapp: Die Botschaften bestehen vor allem aus Bildern – und werden nach kurzer Zeit ­automatisch gelöscht. Deshalb stösst diese App vor allem unter ­Jugendlichen auf grossen Zuspruch.

Auch in der Schweiz erfreut sich Snapchat grösster Beliebtheit. Schätzungen gehen von rund 300'000 aktiven Nutzern aus, ein Grossteil davon in der Altersgruppe zwischen 14 und 29 Jahren.

Weil es immer schwieriger wird, Lernende im Elektrobereich zu finden, will die Etavis AG, ein Unternehmen der Elektrotechnik, Telematik und Automationstechnik aus dem Raum Zürich, die junge Zielgruppe nun auf diesem sozialen Medium für sich gewinnen. Snapchat-User sollen so zu einer Lehre bei der 2004 gegründeten ­Unternehmung animiert werden.

Erfolgreiches Versuchskarnickel

Über die weltweit operierende Smartphone-Plattform gehen derzeit pro Tag 35 Milliarden Nachrichten. Seit September 2011 ist der «Messenger»-Dienst in Betrieb. Durch seine Algorithmen gelangt die Etavis-Werbung direkt an die jungen User.

Mediensprecher Thomas Bohnen sagt: «Man hat das mit der Snapchat-Werbung einfach mal versucht. Die Etavis war eine Art Versuchs­karnickel.» Die Rückmeldungen und die Kosten-Nutzen-Bilanz ­seien positiv: «Es ist sehr gut gelaufen.»

Trotzdem stellt die Firma, die ­aktuell 111 Lernende beschäftigt, die Werbung via Snapchat ab 2018 ein. «Wir arbeiten ab dem kommenden Jahr mit anderen Möglichkeiten in den sozialen Medien.»

Wer springt als Nächstes auf den Zug auf?

Über den Grund der Veränderung wollte das Unternehmen gegenüber SonntagsBlick keine Aussage machen. «Weitere Details geben wir aus unternehmenstechnischen Gründen nicht ­bekannt», sagt Bohnen.

Da die Aktion jedoch für positive Resonanz sorgte und nicht besonders teuer war, wird es wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis die nächsten Unternehmen auf den Snapchat-Zug aufspringen.

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