«Wir entwickeln eine persönliche Superintelligenz für alle»
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Neue Vision von Zuckerberg:«Wir entwickeln eine persönliche Superintelligenz für alle»

Meta-Chef Zuckerberg zu «persönlicher Superintelligenz»
«Die Welt wird in wenigen Jahren ziemlich anders aussehen»

Meta-Chef Mark Zuckerberg will mit Milliardengewinnen aus Onlinewerbung eine Führungsposition bei künstlicher Intelligenz erobern. Ziel ist es, «persönliche Superintelligenz für alle» verfügbar zu machen. Meta sieht erste Anzeichen von selbstverbessernden KI-Systemen.
Publiziert: 05:58 Uhr
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Aktualisiert: 06:54 Uhr
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Meta-Chef Mark Zuckerberg sieht eine Ära der «persönlichen Superintelligenz» kommen.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Meta will KI-Führung erobern und persönliche Superintelligenz für jeden verfügbar machen
  • Zuckerberg sieht erste Anzeichen von selbstverbessernden KI-Systemen bei Meta
  • Meta investiert 2024 mindestens 66 Milliarden Dollar, hauptsächlich in KI-Rechenzentren
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Mithilfe seiner Milliardengewinne aus der Online-Werbung will der Facebook-Konzern eine Führungsrolle bei künstlicher Intelligenz (KI) erobern. Die Vision von Meta sei, «persönliche Superintelligenz für jeden» verfügbar zu machen, sagte Gründer und Chef Mark Zuckerberg (41) nach der Vorlage aktueller Quartalszahlen. Es sei sehr wahrscheinlich, dass «die Welt in wenigen Jahren ziemlich anders aussehen wird», erklärt Zuckerberg in einem Video.

Als Superintelligenz bezeichnet Meta KI, die menschliche Intelligenz in jeder Hinsicht übersteigt. Bei dem Konzern habe man erste Anzeichen von Systemen mit künstlicher Intelligenz gesehen, die sich selbst verbessern können, sagte Zuckerberg. Damit rücke Superintelligenz in greifbare Nähe – auch wenn ihre Entwicklung noch Zeit brauchen werde.

Löhne in Millionenhöhe

Meta setzt bereits seit Jahren auf künstliche Intelligenz und nutzt sie unter anderem dafür, Nutzerinnen und Nutzern Beiträge auf den Online-Plattformen des Konzerns vorzuschlagen. Allein im vergangenen Quartal hätten sie dank der besseren Empfehlungen fünf Prozent mehr Zeit bei Facebook und sechs Prozent mehr Zeit bei Instagram verbracht, sagte Zuckerberg.

Meta gibt Milliarden aus – doch geht Zuckerbergs Rechnung auf? Er lockte jüngst KI-Forscher mit Gehaltspaketen in dreistelliger Millionenhöhe in sein KI-Labor. In einem Fall soll Zuckerberg sogar eine Milliarde als Lohn versprochen haben. Allein im Juni steckte Meta zudem 14,3 Milliarden Dollar ins Start-up Scale AI. Dessen Chef Alexandr Wang wechselte gleich mit – als neuer KI-Boss bei Meta. Zuckerberg hat schon seit längerer Zeit grosse Ambitionen, Rivalen wie den ChatGPT-Entwickler OpenAI sowie Google und Elon Musks (54) Firma xAI bei künstlicher Intelligenz zu überflügeln.

Milliarden rein – Milliarden raus

Das Geld für die KI-Offensive liefert das boomende Geschäft mit Werbeanzeigen auf den Meta-Plattformen. Im vergangenen Quartal stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 22 Prozent auf 47,5 Milliarden Dollar. Der Gewinn sprang um 36 Prozent auf rund 18,34 Milliarden Dollar hoch. Auf mindestens eine App des Konzerns, zu dem auch WhatsApp und Threads gehören, greifen täglich 3,48 Milliarden Nutzerinnen und Nutzer zu.

Meta geht davon aus, in diesem Jahr mindestens 66 Milliarden Dollar zu investieren, vor allem in KI-Rechenzentren. Die Obergrenze bleibt unverändert bei 72 Milliarden Dollar. Vor drei Monaten setzte Meta das untere Ende der Spanne noch bei 64 Milliarden Dollar an.

Zuckerberg leistet sich auch weiterhin hohe Verluste in der Sparte Reality Labs, in der virtuelle Welten sowie Computer-Brillen entwickelt werden. Er zeigte sich erneut überzeugt, dass Brillen mit Kameras und Lautsprechern ein perfektes KI-Gerät für die Zukunft sein werden – weil die Software damit sehen könne, was die Nutzerinnen und Nutzer gerade sehen. Die Reality Labs fuhren im vergangenen Quartal einen operativen Verlust von 4,5 Milliarden Dollar ein.

Erwartungen übertroffen

Für das laufende Vierteljahr stellte Meta einen Umsatz zwischen 47,5 Milliarden und 50,5 Milliarden Dollar in Aussicht. Am Markt war mit einer Prognose von lediglich gut 46 Milliarden Dollar gerechnet worden. Auch die Zahlen zum vergangenen Quartal übertrafen die Analystenerwartungen. Die Meta-Aktie legte im nachbörslichen Handel um fast zwölf Prozent zu.

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