Zoff um Camping-Verbot
Touristen übernachten bei Instagram-Hotspot in der Felswand

Trotz Wildcamping-Verbot bietet eine Kletterfirma im Alpstein Übernachtungen in einem Felswand-Zelt an. Das umstrittene Angebot für 980 Franken sorgt für Diskussionen, eine offizielle Bewilligung fehlt. Doch dem Kanton Appenzell Innerrhoden sind die Hände gebunden.
Publiziert: 02.06.2025 um 14:35 Uhr
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Aktualisiert: 02.06.2025 um 20:10 Uhr
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Das Berggasthaus Aescher ist wegen seiner Lage beliebt bei Instagram-Berggängern.
Foto: Instagram / @aescher_official

Darum gehts

  • Umstrittenes Zeltangebot im Alpstein trotz Wildcamping-Verbot
  • Kletterwelt bietet Übernachtung in Felswand, Tourismus-Verantwortliche kritisieren
  • 980 Franken kostet eine Nacht im Zelt 60 Meter über dem Boden
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

An schönen Tagen wirds voll im Alpstein. Wanderer und Biker aus der halben Schweiz und dem nahen Deutschland stehen sich dann auf den Füssen herum. Das fängt bei der Parkplatzsuche an und hört beim Bestellen im Berggasthaus auf. Dabei ist allen klar: Die Region am Fusse des Säntis soll nicht zum Disneyland in den Bergen werden. Entsprechend streng sind die Regeln. So ist etwa das Wildcampieren untersagt.

Umso mehr erstaunt das Angebot der Firma Kletterwelt aus St. Gallen. Für 980 Franken kann man in einem Zelt, das in der Felswand ob dem Berggasthaus Aescher im Kanton Appenzell Innerrhoden hängt, übernachten. 60 Meter über dem Boden. Das bei Instagram-Berggängern wegen seiner spektakulären Lage bekannte Restaurant ist auch für die Verpflegung zuständig. Die kommt per Seil in einem Korb ins Zelt hoch, wenn der Magen knurrt, wie die «Appenzeller Zeitung» schreibt.

«Gar nicht in unserem Sinn!»

Das Zelten in der Felswand ist umstritten. Eine offizielle Bewilligung gibts nicht. Doch dem Kanton sind die Hände gebunden. Denn: «Momentan haben wir keine sauberen gesetzlichen Regeln, die so etwas verbieten würden», sagt der Innerrhoder Landeshauptmann Stefan Müller. «Wir haben das Angebot stillschweigend zur Kenntnis genommen.»

Deutliche Kritik kommt von Guido Buob, Geschäftsführer von Appenzellerland Tourismus AI. «Das Übernachten in der Felswand oder als Wildcampierer ist gar nicht in unserem Sinne», sagt er der «Appenzeller Zeitung». Was sagen die Betreiber? «Wir führen dieses Angebot durch, solange es erwünscht und akzeptiert ist», sagt Fabio Lupo, Geschäftsleiter von Kletterwelt. Es sei ein einzigartiges Gefühl, zwischen Himmel und Erde in einer Wand zu hängen.

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