Zahnärzte kommen ganz schlecht weg
Das alles kostet den Schweizern zu viel

Schweizerinnen und Schweizer sehen ihr Land als teures Pflaster. Krankenkassen, Taxis, Roaming und Medikamente etwa halten mehr als 65 Prozent der Bevölkerung für zu teuer oder viel zu teuer. Das zeigt ein Umfrage, die vor der Corona-Krise gemacht wurde.
Publiziert: 29.04.2020 um 13:40 Uhr
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Aktualisiert: 29.04.2020 um 15:02 Uhr
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Die Krankenkassen schwingen wieder einmal obenauf: 76 Prozent der Bevölkerung beurteilen die Prämien als zu teuer oder viel zu teuer.
Foto: keystone-sda.ch

Die Schweizer Bevölkerung schätze die meisten Dienstleistungen und Güter in der Schweiz trotz hohem Wohlstand als teuer ein, teilt Benjamin Manz, Geschäftsführer des Online-Vergleichsdiensts moneyland.ch, heute mit. Am schlechtesten scheiden die Krankenkassen ab. Als zu teuer oder viel zu teuer beurteilen 76 Prozent der Bevölkerung die Krankenkassenprämien. Dies geht aus einer Umfrage von Moneyland bei 1500 Personen zwischen 18 und 74 Jahren in der Deutsch- und Westschweiz hervor.

An zweiter Stelle stehen die Zahnärzte. 74 Prozent finden diese zu teuer. Zu tief ins Portemonnaie greifen müssen die Konsumenten aus ihrer Sicht auch für Taxis (74 Prozent), Roaming (69 Prozent), die SBB (65 Prozent), Medikamente (65 Prozent) und die Wohnungsmiete (61 Prozent). Um diese Services und Produkte kommen die Schweizer Konsumenten kaum herum.

Pessimistisch für «teure» Gastronomie

Eher freiwillig geben die Schweizer für hiesige Hotels Geld aus, die 61 Prozent der Befragten für zu teuer halten. Auch Restaurants wurden bei der Umfrage Anfang Jahr von 43 Prozent als zu hochpreisig eingeschätzt. Ebenso ist das Nachtleben (Clubs und Bars) für 43 Prozent der Bevölkerung zu teuer. Lebensmittel hingegen finden nur 29 Prozent überrissen teuer. Alkohol gar nur 24 Prozent.

In der kommenden Rezession infolge der Corona-Krise könnte die unterschiedliche Preiswahrnehmung je nach Dienstleistung bei Kaufentscheiden eine noch relevantere Rolle spielen, sagt der Moneyland-Chef Benjamin Manz. Pessimistisch ist er für die Gastronomie: «Die von der Corona-Krise besonders betroffene Gastronomie könnte es nach der Wiedereröffnung besonders schwer haben, wieder Fuss zu fassen.» Viele Konsumenten hätten in letzter Zeit zu Hause gekocht und damit Geld gespart. «Die Corona-Krise könnte bei Bars, Clubs und Restaurants zu einer grösseren Konsolidierung führen», führt Moneyland-Experte Daniel Dreier weiter.

Westschweizer noch kritischer

Bei den allermeisten Dienstleistungen und Gütern hält nur eine Minderheit der Schweizer Bevölkerung den Preis für angemessen oder sogar günstig. In der Romandie ist das noch verstärkt der Fall. «Westschweizer finden Schweizer Produkte und Dienstleistungen teurer als Deutschschweizer», ergänzt Dreier. In der Romandie ist das noch verstärkt der Fall. Auch Altersunterschiede seien festzustellen: Ältere Schweizer nähmen Schweizer Güter als teurer wahr als jüngere Altersgruppen.

Am günstigsten in der subjektiven Beurteilung schneiden die Hypotheken ab. Diese beurteilen 17 Prozent der Bevölkerung als günstig bis sehr günstig. Es folgen Flüge (13 Prozent), allgemeine Elektronik (10 Prozent), Strom (7 Prozent) und Kleidung (6 Prozent). (gnc)

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