Wünsch dir Vas!
10-Millionen-Geschenk für Novartis-Chef

Novartis-Boss Vas Narasimhan sprüht vor Selbstvertrauen. Das abgelaufene Jahr gibt ihm recht. Dafür wird er reichlich beschenkt.
Publiziert: 29.01.2020 um 18:29 Uhr
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Dass Novartis-Chef Vas Narasimhan so selbstbewusst auftritt, hat einen Grund: Der Basler Pharmakonzern ist gut in Form, und die Aussichten sind rosig.
Foto: Adi Bitzi
Sven Zaugg

Novartis-Boss Vas Narasimhan (44) strotzt derzeit vor Selbstvertrauen. Wo Konkurrentin Roche, die am Donnerstag ihre Zahlen präsentiert, aristokratisch zugeknöpft wirkt, hat bei Novartis die amerikanische Start-up-Mentalität Einzug gehalten.

Die Jahresbilanz präsentierte der Amerikaner mit indischen Wurzeln heute Mittwoch auf dem Novartis-Campus im Casual-Look. Jeans und Hemd müssen reichen. Das Jacket bleibt im Schrank. Finanzchef Harry Kirsch (55) tut es ihm gleich. Die Message ist klar: Wir packen an, wir sind dynamisch, wir krempeln den Markt um. Big Pharma, big success!

Ein Tolggen, der keiner ist

Dass Narasimhan so selbstbewusst auftritt, hat einen Grund: Der Basler Pharmakonzern ist gut in Form, und die Aussichten sind rosig. Dank neuer Wirkstoffe und dem ordentlichen Wachstum einiger Medikamente konnte Novartis den Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr kräftig steigern. Das Unternehmen wuchs um sechs Prozent auf 48,6 Milliarden Franken.

Einziger Tolggen in Narasimhans Reinheft, so möchte man zumindest meinen, ist der Reingewinn des Gesamtkonzerns. Dieser purzelte um sieben Prozent auf 11,7 Milliarden Franken. Für eine Verzerrung sorgen jedoch der einmalige Effekt aus der Abspaltung der Augenheilssparte Alcon 2019 und der Nettogewinn aus der Veräusserung einer Beteiligung im Vorjahr. Das herausgerechnet, ergibt sich ein Ergebnis auf Vorjahresniveau.

Das 10-Millionen-Franken-Geschenk

Das ansehnliche Jahr lässt sich Narasimhan, der betonte, er mache den Job nicht des Geldes wegen, sondern er stehe im Dienst der globalen Gesundheit, denn auch ordentlich vergüten. Der Novartis-Chef strich 10,62 Millionen Franken ein. 2018 waren es 6,68 Millionen Franken.

Der Novartis-Geschäftsleitung wurde im vergangenen Jahr eine Gesamtentschädigung von 66,5 Millionen Franken zugesprochen nach 66,3 Millionen Franken im Vorjahr. Verwaltungsratspräsident Jörg Reinhardt (64) erhielt 2019 wie in den Vorjahren 3,8 Millionen Franken. An alle Verwaltungsräte zusammen wurden insgesamt wie schon im Vorjahr 8,2 Millionen Franken entrichtet.

Fokus auf die fette Kohle

Die Erwartungen der Investoren an Narasimhan und sein Team für das kommende Jahr sind hoch. Novartis fokussiert sich weiter auf komplexe Therapien, die ein Vermögen kosten. Namentlich Zolgensma, eine Therapie für Babys gegen die Muskelschwund-Krankheit SMA. Kosten: über zwei Millionen Franken. Und Kymriah, eine Zelltherapie gegen Blutkrebs. Listenpreis: 370'000 Franken.

Die grosse Herausforderung für Novartis wird sein, dass solche Therapien von den Krankenkassen vergütet werden. Im Fall von Kymriah ist dies in vielen Ländern bereits der Fall. Zolgensma generierte im letzten Quartal einen Umsatz von 160 Millionen Franken. Das lässt Narasimhan frohlocken. Je mehr Länder solche Therapien zulassen, desto höher ist das Wachstum für Narasimhan. Beide Produkte haben Blockbuster-Potenzial. Big Pharma, big success!

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