Wenn es darum geht, sich als sozialen Arbeitgeber zu verkaufen, ist die Post um positive Adjektive nicht verlegen. «Sozialverantwortlich» nennt sich der gelbe Riese und spricht von «attraktiven Arbeitsbedingungen». Auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie hat sich die Post auf die Fahne geschrieben.
Irgendwie passt das alles nicht ganz mit dem Verhalten der Filialleiterin der Post am Claraplatz in Basel zusammen. Die hat ihren Teilzeitlern mitgeteilt, dass sie künftig nicht mehr an fix vereinbarten Tagen arbeiten können. Sondern auf Abruf arbeiten müssen. Das berichtet die «Tageswoche».
14 Frauen sind davon betroffen. 13 von ihnen haben schulpflichtige Kinder. Sie wären besonders darauf angewiesen, auf Monate hinaus zu wissen, wann sie arbeiten müssen. Und wann sie eine Fremdbetreuung für ihren Nachwuchs organisieren müssen.
Post sieht das Problem nicht
Die Post sieht in der neuen Regelung kein Problem. «Es gibt Sperrtage», sagt eine Sprecherin zur «Tageswoche». Aber: Wegen des veränderten Kundenverhaltens sei eine stärkere Flexibilität beim Arbeitseinsatz nötig. «Vor allem, weil am Monatsende mehr Kunden eine Poststelle aufsuchen als in der ersten Hälfte des Monats», sagt die Sprecherin weiter.
Die Gewerkschaft Syndicom sagt zur «Tageswoche», dass sich Postangestellte diesen Zwang zur Flexibilität nicht gefallen lassen müssen. (pbe)