Die Schottischen Hochlandrinder Ornella (4) und Lotti (4) stehen eingepfercht in einem engen Stahlgitter auf der Winterweide in Avegno TI. Sie erhalten gerade ihre GPS-Sender umgebunden.
Dank dem Hightech-Gerät am Hals kann der Besitzer jederzeit auf einer digitalen Karte sehen, wo sich seine Kuh aufhält.
«Es ist jetzt noch ein Test, aber ich verspreche mir viel davon», sagt Guido Leutenegger (55), Chef der Firma Natur Konkret. Er will sein Kuh-Leasing mit dem GPS-Angebot aufpeppen. «Wer bei uns eine Kuh least, hat auch eine emotionale Beziehung zu seinem Tier», sagt Leutenegger. Dank GPS weiss man, wo und auf welcher Höhe die Kuh gerade weidet. Ob sie steht oder geht. «Wir alle werden viel Spass haben», glaubt der Chef.
2500 Franken kostet eine Investition in ein Hochlandrind. Der Profit: Zehn Jahre lang erhält der Kunde jährlich Fleisch im Wert von 350 Franken.
«Jetzt wissen wir jederzeit, was die Kuh so treibt»
Leuteneggers Tiere leben vorwiegend auf kargen Alpwiesen im Tessin und in Graubünden, die sonst kein Bauer nutzen will. Die Rinder sind immer draussen, fressen ausschliesslich Gras und Heu.
Von den GPS-Sendern erhofft sich der ehemalige Kreuzlinger Stadtrat und Thurgauer Kantonsrat noch mehr als Spass. «Wir können so die Tiere im Notfall schneller finden. Wenn zum Beispiel eine der Kühe krank wird oder verletzt ist», sagt Leutenegger.
Livia Brusetti (70) schaut auf die Weide. «Das ist aufregend. Meine vier Enkel und ich besuchen unsere Kuh regelmässig auf der Alp», erzählt die Kunstmalerin. Das GPS-Angebot freut sie. «Jetzt wissen wir bald jederzeit, was die Kuh so treibt.»
Bei Guido Leutenegger kann man seit kurzem auch Hühner oder Wollschweine leasen. Sender für diese Tiere gibt es allerdings noch nicht.