Allergiker dürfen sich freuen: Die Bauerngenossenschaft Fenaco tüftelt an Äpfeln ohne Nebenwirkungen. «Wir bringen 2017 Äpfel für Allergiker auf den Markt, vorerst bei Volg», sagt Fenaco-CEO Martin Keller (45) am Rande der Bilanzmedienkonferenz zu BLICK.
«Ich gehe davon aus, dass das Interesse im Detailhandel für das neu Produkt da sein wird.» Derzeit seien die Allergiker-freundlichen Äpfel in vier Testbetrieben bei Bauern in der Schweiz im Anbau.
Nahrungsmittelintoleranz ist verbreitet
Nur vier bis acht Prozent der Schweizer Bevölkerung sind tatsächlich auf Nahrungsmittel allergisch. Nahrungsmittelintoleranzen können aber bis zu 20 Prozent aufweisen. Unangenehm und verbreiteter sind sogenannte Kreuzallergien. Hierzulande sind sieben von zehn Allergikern davon betroffen. Wer auf blühende Birken reagiert, kann oft keine Äpfel essen.
Ein Biss und die Haut rötet sich, ein Juckreiz und eine Schwellung der Mundschleimhaut können folgen. Gegen 10 Prozent der Schweizer Bevölkerung leiden an einer Apfelallergie laut der Online-Ausgabe der UFA-Revue, die Mitglieder-Fachzeitschrift der Fenaco-Landi Gruppe.
Normale Äpfel enthalten einige Eiweise, die zwar harmlos sind, aber bestimmte Menschen eine Immunreaktion auslösen. «Die neuen Äpfel erhalten von diesem Protein sehr viel weniger oder gar nichts, und wirken darum nicht allergieauslösend», erklärt Keller.
«Ein absolut natürliches Produkt»
Wie viel Chemie steckt in der neuen Sorte? «Das ist ein absolut natürliches Produkt!», antwortet Keller. Bisher gab es gewisse Allergiker-freundliche Sorten, die jedoch im Geschmack, Aussehen und Lagerfähigkeit beim Konsumenten durchgefallen sind.
Ein Züchter aus Bayern habe jetzt eine Sorte produziert, die nicht allergieauslösend ist, und trotzdem gut schmeckt und lange haltbar ist, sagt Keller. «Das ist eine Neuheit.» Und die will man jetzt auch in der Schweiz produzieren und in die Läden bringen.
Partnerschaft mit Bayern
Zugrund liegt eine Partnerschaft mit dem Bayrischen Obstzentrum. Diese umfasst den Anbau und die Vermarktung von neuen Apfelsorten für Allergiker. Auch eine Vermehrung dieser Bäume in der Schweiz ist vorgesehen. In den kommenden 12 Monaten sollen weitere 10‘000 Testbäume hinzukommen.
Und wie schmecken die Allergiker-Äpfel? Das kann der Fenaco-Chef gar nicht so genau sagen: «Es wird zwei Sorten geben. Eine ist gelblich, die andere Rot. Sie sehen aus wie bestehende Apfelsorten», sagt Keller.
Punkto Geschmack und Lagerfähigkeit sollen sie auf jeden Fall mit normalen Apfel-Sorten mithalten können.