Die Sommerferien stehen an, und wie jedes Jahr rollt eine Blechlawine aus der Schweiz an schöne Orte. Für Familien darf neben allen anderen Sachen auch der passende Kindersitz nicht fehlen. Doch wie sichert man den eigenen Nachwuchs im Auto richtig?
Mit dieser Frage haben sich die Unfallexperten der Axa-Versicherung beschäftigt. Klar ist: der sicherste Ort ist in der Mitte der Rückbank – solange es dort einen Dreipunktgurt hat. Die zweitbeste Position ist hinter dem Beifahrer. Auf den Beifahrersitz gehören keine kleinen Kinder.
Hinten in der Mitte ist am sichersten
«Wenn bei einem Unfall die Fahrgastzelle eingedrückt wird, ist man hinten in der Mitte vor der Intrusion – also dem Eindringen von Fahrzeugteilen in den Innenraum – am besten geschützt», sagt Bettina Zahnd, Leiterin der Abteilung Unfallforschung & Prävention bei der Axa.
Die zweitsicherste Position ist die rechte Autoseite. «Die Statistiken zeigen klar, dass die Fahrerseite am häufigsten von Unfällen betroffen ist, dementsprechend ist hinten auf der Beifahrerseite die Gefahr eines Seitenaufpralls am geringsten», sagt Zahnd.
Grosse Kinder auf den Beifahrersitz
Wenn das Kind gross genug ist, um mit Sitzerhöhung auf dem Beifahrersitz mitzufahren, dann sei dies zu bevorzugen. Denn: «Die Vordersitze haben Kopfstützen, sind in technischer Hinsicht besser entwickelt als Rückbänke und verfügen über bessere Schutzwirkungen», so Zahnd weiter.
Und wenn man mehrere Kinder hat? Falls das Auto genug Platz bietet, sei für zwei Kindersitze hinten in der Mitte und hinter dem Beifahrer die beste Position. In kleineren Autos soll der Platz hinter dem Fahrer genutzt werden. Bei mehr als zwei Kindern wird es je nach Auto schwieriger, die Kindersitze angemessen zu sichern.
Wichtige Regeln für Babyschalen
Die Babyschalen sollten gegen die Fahrtrichtung angebracht werden. Wer sie auf dem Beifahrersitz montiert ist während der Fahrt zwar nahe am Kind, riskiert aber auch dessen Leben. Denn Kleinkinder lenken den Fahrer ab, und Ablenkung ist eine der häufigsten Unfallursachen. Zudem vergessen Autohalter den Airbag des Beifahrers aus- und wieder anzustellen, was tödliche Folgen haben kann.
Wer sich an diese Grundsätze hält, kutschiert seine Kinder sicherer durch die Gegend. Damit es keine Busse gibt, müssen aber auch die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden. In der Schweiz ist es relativ simpel. Kinder bis zwölf Jahre oder 150 Zentimeter müssen mit entsprechendem Kindersitz unterwegs sein. Wichtig ist, dass der Kindersitz oder die Sitzerhöhung zur Grösse des Kindes passt. Und, dass Kinder richtig angegurtet sind.
Auf das Fixiersystem achten
Einen letzten Rat hat die Unfallexpertin der Axa auf Lager. «Wir raten dringend, Kindersitze mit einem Fixiersystem – also mit Isofix – anzubringen. Denn dank diesen Systemen bleiben die Kindersitze bei einem Unfall auch dort, wo sie sind, und fliegen nicht durchs Auto», erklärt Bettina Zahnd. (nwa)