Wer viel fährt, soll mehr zahlen
SBB-Chef Meyer will individuelle GA-Preise

Wird das GA nun teurer oder nicht? Vorschläge dazu gibt es bereits. Jetzt äussert sich auch SBB-Chef Andreas Meyer zur Kontroverse. Persönlich hat er eine klare Meinung.
Publiziert: 21.05.2019 um 11:07 Uhr
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Aktualisiert: 10.08.2019 um 22:04 Uhr
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SBB-Chef Andreas Meyer will die Preise stabil halten oder sogar senken. Letzteres hätten sie mit den Sparbillets bewiesen.
Foto: Keystone

Ein internes Dokument der Schweizer Transportunternehmen schreckte vor zwei Wochen GA-Besitzer auf. Wie der «Beobachter» berichtete, steht im Papier, dass der GA-Preis verhältnismässig tief beziehungsweise das Preis-Leistungs-Verhältnis zu gut sei.

Deshalb soll das GA im Dezember 2021 gut zehn Prozent teurer werden, so der Vorschlag. Noch schlimmer könnte es Studenten über 25 treffen. Sie sollen nicht mehr vom Junioren-GA profitieren können. 

Gestern Montag meldete sich SBB-Chef Andreas Meyer in der SRF-Sendung «Eco» zu Wort. Bei den GA-Vorschlägen des Zusammenschluss CH-Direct handle es sich um ein Ideenpapier. «Ideenpapiere sind nie Entscheide», wiegelt er ab.

Das Ziel sei es, die Preise stabil zu halten oder sogar zu senken. Im Durchschnitt – so die wichtige Ergänzung. Denn auf das GA konkret angesprochen, sagt Meyer: «Ich persönlich möchte die GA-Preise durchaus anpassen – aber, wenn wir sie individualisieren können.»

Unterschied zwischen Viel- und Wenignutzern

Was meint der SBB-Chef damit? Heute gebe es Kunden, die aus Bequemlichkeit ein GA hätten. Andere dagegen hätten das Abo schon Mitte Februar rausgefahren. Bei diesen würde Meyer die Preise wohl anheben wollen. Er spricht davon, das GA zu differenzieren zwischen Viel- und Wenignutzern. Individualisierte GA-Preise seien der Königsweg. 

Was ist CH-Direct?

Von CH-Direct haben wohl die wenigsten je gehört. Dabei ist die Organisation zentral für den öffentlichen Verkehr in der Schweiz, zum Beispiel zuständig für den «Direkten Verkehr», dafür, dass man in der Schweiz mit nur einem Billett von A nach B fahren kann – ohne für Postauto, Regionalbähnli oder Intercity ein eigenes Ticket ­lösen zu müssen. Früher koordinierten das die SBB und waren auch für die Preise zuständig. 2005 übernahm dies der Verband öffentlicher Verkehr (VöV). 2016 wurde für die komplexe Aufgabe eine eigene Organisation gegründet: CH-Direct. Der Verein hat seinen Sitz in Bern. Rund 250 Verkehrsbetriebe sind Mitglied, von den SBB über Postauto bis hin zu kleinen Regionalbahnen.

Von CH-Direct haben wohl die wenigsten je gehört. Dabei ist die Organisation zentral für den öffentlichen Verkehr in der Schweiz, zum Beispiel zuständig für den «Direkten Verkehr», dafür, dass man in der Schweiz mit nur einem Billett von A nach B fahren kann – ohne für Postauto, Regionalbähnli oder Intercity ein eigenes Ticket ­lösen zu müssen. Früher koordinierten das die SBB und waren auch für die Preise zuständig. 2005 übernahm dies der Verband öffentlicher Verkehr (VöV). 2016 wurde für die komplexe Aufgabe eine eigene Organisation gegründet: CH-Direct. Der Verein hat seinen Sitz in Bern. Rund 250 Verkehrsbetriebe sind Mitglied, von den SBB über Postauto bis hin zu kleinen Regionalbahnen.

Ein weiterer Vorschlag im internen Dokument betrifft ein Mehrfahrten-GA. Die Idee ist: ein neues Produkt zu lancieren, das sich zwischen dem heutigen Ausflugs-Abo und dem GA bewegt. Es richtet sich an aktive ­Ausflügler, die viel auf Schweizer Schienen unterwegs sind, aber nicht täglich weite Pendlerstrecken zurücklegen. (jfr)

Ein Tageskarten-GA

Nach der grossen Aufregung um eine mögliche Preiserhöhung beim GA legt der SonntagsBlick nach. Wie die Zeitung berichtet, überlegen sich die Verantwortlichen der ÖV-Organisation CH-Direct, ein neues Produkt zu lancieren: ein Mehrfahrten-GA, eine Mischung aus Ausflugs-Abo und GA. Das Ausflugs-Abo ist ein Halbtax, das zusätzlich pro Jahr 20 oder 30 Tageskarten bietet. Es kostet 900 oder 1200 Franken. Sind die Tageskarten aufgebraucht, ist das Abo «nur» noch ein Halbtax. Ähnlich – aber umfassender und teurer – könnte auch das neue Produkt aussehen. Es handelt sich um eine bereits ältere Idee der Branche.

Nach der grossen Aufregung um eine mögliche Preiserhöhung beim GA legt der SonntagsBlick nach. Wie die Zeitung berichtet, überlegen sich die Verantwortlichen der ÖV-Organisation CH-Direct, ein neues Produkt zu lancieren: ein Mehrfahrten-GA, eine Mischung aus Ausflugs-Abo und GA. Das Ausflugs-Abo ist ein Halbtax, das zusätzlich pro Jahr 20 oder 30 Tageskarten bietet. Es kostet 900 oder 1200 Franken. Sind die Tageskarten aufgebraucht, ist das Abo «nur» noch ein Halbtax. Ähnlich – aber umfassender und teurer – könnte auch das neue Produkt aussehen. Es handelt sich um eine bereits ältere Idee der Branche.

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