Dies erklärte ein ABB-Sprecher heute Montag und bestätigte damit Angaben in dem am vergangenen Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht. Der Fall hat auch für das Top-Management Konsequenzen: Einzelnen Mitgliedern der Geschäftsleitung wurde der Bonus für 2018 gekürzt. ABB gab nicht bekannt, um wen es sich dabei handelt.
Die Schwachstellen hätten Informatik-Anwendungen betroffen, die den Rechnungslegungsprozess des Unternehmens unterstützten, hiess es. Zwar habe dies nicht zu falschen Finanzzahlen geführt und es habe zu keiner Zeit die Notwendigkeit einer Anpassung der Zahlen bestanden. Es wäre aber im Prinzip möglich gewesen, dass die Mängel zu Fehlern im Jahresabschluss geführt hätten. ABB wollte keine Einzelheiten zu den Problemen nennen.
Schon mal passiert
Das Zürcher Unternehmen habe unverzüglich Massnahmen ergriffen, um den Missstand zu beheben. Diese beinhalteten die Schulung von Mitarbeitern und die Einführung von klaren Kontroll-Verantwortlichkeiten.
Es ist nicht das erste Mal, dass ein Buchprüfer ABB Versäumnisse vorwirft. Vor zwei Jahren stellte Ernst & Young in Zusammenhang mit einem Betrugsfall in Südkorea fest, dass der Konzern die Finanzberichterstattung nicht effektiv kontrolliere. Ein örtlicher Finanzdirektor hatte Firmengelder veruntreut, Unterlagen gefälscht und sich dann abgesetzt. Erst als er verschwunden war, fiel ABB auf, dass er einen Schaden von 103 Millionen Dollar vor Steuern angerichtet hatte. (SDA)