Weniger als 1 Prozent Steuern
Disney und Skype tricksten mit Luxemburg

Luxemburg ist bekannt für sein unternehmerfreundliches Steuerklima. Unternehmen wie Disney und Skype zahlen dort zum Teil weniger als 1 Prozent Gewinnsteuern, wie Dokumente zeigen.
Publiziert: 09.12.2014 um 23:23 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 00:31 Uhr

Die Affäre um extrem lukrative Steuervorteile für internationale Grosskonzerne in Luxemburg zieht weitere Kreise. Entsprechende Absprachen mit den Finanzbehörden hatten unter anderem auch der Internetkonzern Skype, Disney und der Hygieneartikelhersteller Reckitt Benckiser.

Dies berichteten NDR, WDR und «Süddeutsche Zeitung» unter Berufung auf Datensätze, die ein Whistleblower dem Internationalen Konsortium für Investigative Journalisten (ICIJ) vergangenen Monat zugespielt hat.

Die Dokumente zeigen demnach auch, dass fast alle grossen Beraterfirmen mit der Luxemburger Verwaltung zusammengearbeitet haben. Nun tauchten neben Pricewaterhouse-Coopers auch Deloitte, Ernst & Young sowie KPMG in den Daten auf, hiess es.

Extrem tiefe Steuersätze

Erfasst sind dem Bericht zufolge rund 50 sogenannter «Advance Tax Agreements» für 35 Firmen. Darin haben sich die Konzerne zum Teil Steuerraten von weniger als einem Prozent auf die nach Luxemburg verlagerten Gewinne zusichern lassen. Die erwähnten Konzerne und die Beraterfirmen Deloitte, Ernst & Young und KPMG teilten dem NDR dazu mit, sich an die geltenden Gesetze zu halten.

Die Praxis verstösst nicht gegen Luxemburger Gesetze. Die Regierung erklärte dazu, das Land wolle künftig betroffene Länder verstärkt informieren.

Juncker unter Druck

Berichte über Steuertricks sind vor allem für den neuen Chef der EU-Kommission Jean-Claude Juncker misslich, weil er im Grossherzogtum lange Premier und Finanzminister war. (SDA)

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