Die negativen Auswirkungen des Hitzesommers 2018 auf die Schweizer Landwirtschaft halten an: Die Milchproduktion ging letzten Monat wegen tiefer Tierbestände und schlechter Futterqualität erneut zurück. Gegenüber dem Vorjahresmonat resultierte ein Minus von fünf Prozent, wie aus dem Marktlagebericht der Schweizer Milchproduzenten hervorgeht.
Seit dem Hitze-August 2018 lagen die Milcheinlieferungen jeden Monat unter dem Vorjahreswert. Wegen der Trockenheit wuchs das Gras in den Sommermonaten nicht mehr nach. Etliche Bauern mussten bereits im August die Heuvorräte für den Winter verfüttern. Weil die Quellen versiegten, flogen Helikopter für das Vieh gar Wasser auf die Alpen. Für viele Älpler endete also auch der Bergsommer wegen Futtermangels in der Höhe vorzeitig.
10'000 Milchkühe weniger
Den Bauern blieb nichts anderes übrig, als teures Futter zuzukaufen oder den Viehbestand zu reduzieren. Die Schlachthöfe kamen wegen des Ansturms für Notschlachtungen an ihre Grenzen. Die Schlachterei zeigt sich an den Zahlen. «Der Milchkuhbestand ist derzeit um 10'000 Tiere tiefer als vor einem Jahr», sagt Sandra Helfenstein vom Schweizer Bauernverband heute Montag auf Anfrage.
Besonders bitter für die Milchbauern: Trotz den Rückgängen liege der Milchpreis für Konsummilch nach wie vor extrem tief und sei nicht kostendeckend, wie Helfenstein ausführt. Die Bauern befürchten, dass sich die Situation mit dem neuen Graswuchs die nächsten Monate noch nicht entspannt, weil sich die Wiesen vom Hitzesommer nicht erholt haben.