Die Bierhersteller schäumen. Der Entscheid des Weltfussballverbands Fifa, die WM 2022 in der Adventszeit durchzuführen, macht ihnen einen Strich durch die Rechnung. Der Grund ist einfach: In der kalten Jahreszeit wird weniger Gerstensaft getrunken.
In Deutschland wettert Werner Wolf, Chef der Biermarke Bitburger. «Für uns bedeutet das wirtschaftlichen Schaden», sagt er gegenüber «Bild». Bitburger ist seit 1992 Sponsor der deutschen Nationalmannschaft.
«Der ist halt Walliser»
Auch die Schweizer Brauereien sind genervt. Karl Locher von der Brauerei Locher, die unter anderem das Bier «Quöllfrisch» braut, sagt: «An einer Sommer-WM wird mehr Bier getrunken als an einer Winter-WM.»
Auch Alois Gmür befürchtet Umsatzeinbussen. Der Schwyzer CVP-Nationalrat leitet die Brauerei Rosengarten in Einsiedeln. «Public Viewings im Sommer sind gut fürs Geschäft.» Dass Fifa-Präsident Sepp Blatter wenig Rücksicht auf Bierbrauer nimmt, erklärt Gmür sich so: «Der ist halt Walliser. Der trinkt lieber Wein.»
Chance für die Beizen
Einzig der Schweizer Branchenführer Feldschlösschen kann der Winter-WM auch etwas Positives abgewinnen. Sprecherin Gaby Gerber sagt: «Das ist eine Chance für die Gastronomie.» Weil Fussball schauen draussen im Winter ungemütlich ist, gehen die Leute in die Beizen. «Und weil Feldschlösschen Partner der Gastronomie ist, profitieren wir auch», rechnet Gerber vor.
Einig sind sich alle in einem Punkt: Fussball und Bier gehören zusammen.