Das kleine Dorf Herten liegt im Süden Deutschlands gleich an der Grenze zur Schweiz. Auf den Feldern rund um die Ortschaft werden mitunter diverse Bio-Produkte wie Äpfel, Soja und Speisedinkel angebaut. 74 Hektar Land hat dort auch die Schweizer Genossenschaft Agrico gepachtet – unter anderem, um Geld zu sparen.
«Wir produzieren zu 99 Prozent für den Schweizer Markt», erklärt Agrico-Betriebsleiter Alexander Tanner gegenüber der «Badischen Zeitung». Bereits seit 2014 bewirtschaftet die Genossenschaft in Süddeutschland die Äcker. Die Erzeugnisse landen zum grössten Teil auf den Wochenmärkten in Baselstadt im Umland. Zusätzlich sind die Agrico-Waren auch über Wochen-Abos beziehbar.
Und das Unternehmen arbeitet bereits intensiv an einem Ausbau nördlich des Rheins. In den letzten knapp zwei Jahren hat Agrico 200'000 Franken in das gepachtete Land investiert. Auch ein Bau von Gewächshäusern steht jetzt zur Debatte. «Insgesamt werden einige Investitionen nötig sein», sagt Tanner dazu.
Anbauflächen schwierig zu bekommen
Aus dem Nutzen, den Agrico aus dem Anbau in Deutschland zieht, macht Tanner kein Geheimnis. So sei die Produktion dort günstiger als in der Schweiz. Und dank des Grenzabkommens mit den Nachbarn könnten Schweizer Unternehmen ihre Ware zollfrei hierzulande verkaufen.
Neben dem finanziellen Faktor kommt für Agrico aber auch ein ganz praktischer hinzu: «Die Nachfrage nach Bio-Produkten steigt», sagt Tanner der «Badischen Zeitung». Weil aber neue Anbauflächen im Grossraum Basel immer schwieriger zu bekommen seien, habe man sich für den Gang über die Grenze entschieden. (cat)