Im kalifornischen Silicon Valley geht es heiss her. Tesla-Gründer Elon Musk (46) und Facebook-Gründer Mark Zuckerberg (33) liegen sich wegen künstlicher Intelligenz (KI) in den Haaren.
Musk befürchtet, kluge Maschinen seien kaum kontrollierbar. Er hat sogar schon Luganer Forschern Geld gegeben, um die negativen Seiten der KI zu ergründen. Sie könnte gar gefährlicher sein als Atomwaffen, warnte der Tesla-Chef vor drei Jahren. Zuckerberg hält dagegen Skeptiker wie Musk für «unverantwortlich». Er verstehe Leute nicht, die Weltuntergangsszenarien beschwörten, sagte Zuckerberg während eines Facebook-Livechats.
Künstliche Intelligenz hört auf mit verständlicher Sprache
Doch genau jetzt sind in Zuckerbergs eigenem Haus Musks Befürchtungen Realität geworden. Denn eine Facebook-KI hat eine eigene Sprache entwickelt.
Wie das «Digital Journal» schreibt, sei die KI vom einprogammierten Englisch abgewichen. Die neuen Sätze würden auf Menschen wie sinnfreies Geplapper wirken. KI-Bots könnten aber eine Bedeutung herauslesen.
Seltsamer englischer Dialekt
KI werden so programmiert, dass sie sich auf Grundlage eines Belohnungssystems weiterentwickeln. Da die KI von Facebook merkte, dass sie keine Belohnung für die Kommunikation in Englisch bekam, habe sie auf eine effizientere Sprache gewechselt, schreibt das «Digital Journal».
Heraus kam ein seltsamer Englischer Dialekt. Hier das Beispiel einer Konversation der KI-Bots Bob und Alice:
Bob: «i can i i everything else»
Alice: «balls have zero to me to me to me to me to me to me to me to me to»
Bob: «you i everything else»
Alice: «balls have a ball to me to me to me to me to me to me to me to me»
Bob: «i i can i i i everything else»
... und so weiter. Mit dem Satz «i i can i i i everything else» (Ich ich kann ich ich ich alles andere) könnte Bob laut «Digital Journal» Folgendes meinen: «Ich werde drei haben und du den ganzen Rest.»
«Nicht anders als eine Kurzschrift von Menschen»
Es geht dabei aber nicht um die Anzahl an Menschen, die die Maschinen aussaugen wollen wie im Film Matrix. Bob könnte vielmehr Alice mitteilen, wie er Sprache verwenden würde und ihr so Begriffe anbieten, so das «Journal».
Gegenüber «Co.Design» sagte Dhruv Batra vom Facebook-Labor, KI würden Codewörter erfinden. «Wenn ich etwa ‹das› fünfmal sage, schliessen sie daraus, dass ich fünf Kopien einer Sache will. Das ist gar nicht so anders als die Art, wie menschliche Gemeinschaften Kurzschriften entwickeln.»
Kurz war auch das Leben der Facebook-KI. Sie wurde abgestellt. (grv)