Der akute Lokführermangel schlägt im Aargau voll durch: Ab Montag fahren auf der Strecke Zofingen–Suhr–Lenzburg nur noch Bahnersatzbusse. Die S28 wird weggestellt. Ganze 67 Tage bleibt die Nationalbahn still, heisst es im «Zofinger Tagblatt». Für das Lokalblatt ist das eine «Hiobs-Botschaft», besonders für Pendler auf dieser Zugstrecke.
Erst ab Fahrplanwechsel (13. Dezember) verkehrt wieder die S-Bahn – bis dahin verlängert sich die Reisezeit um bis zu einer halben Stunde. Das entspricht einer Verdoppelung der Fahrzeit zwischen Zofingen und Lenzburg. Laut der Lokalzeitung sind 2500 Passagiere pro Tag betroffen.
Lokführermangel ist ein grosses Problem
Das alles ist für die lokale Bevölkerung ein Riesenärger. Und ein Beispiel für die Fehlplanung der SBB: Wie die Bahn kürzlich mitteilte, fehlen ihr per Ende August 211 Personen im Führerstand.
Die Corona-Krise habe die Aus- und Weiterbildung um Monate verzögert, hiess es. Ab dem 7. September bis zum Fahrplanwechsel vom 13. Dezember fallen an den Werktagen von den über 9000 rund 200 (2,2 Prozent) der Verbindungen schweizweit aus.
Rüge für fehlende Züge: In einem Brief des Bundesamts für Verkehr (BAV) hat sich BAV-Direktor Peter Füglistaller nun beschwert. Dass die SBB nun aber vorübergehend ganze S-Bahn-Linien einstellen wollten, gehe nicht: «Diesem Vorgehen können wir nicht zustimmen», zitiert Radio SRF aus dem Brief. Wenn die SBB bestellte Leistungen im regionalen Personenverkehr nicht erbringen, werde der Bund dafür auch nichts bezahlen. (uro)