So hat sich das dieser bayrische Sparer nicht vorgestellt: Statt Zinsen auf seinem Konto zu kassieren, droht ihm nun der Rausschmiss aus seiner Sparkasse. Das berichtet die «Bild».
Rund 300'000 Euro hat der Sparer bei seiner Bank deponiert, verteilt auf verschiedene Konten. Dafür will das Finanzinstitut nun einen Zins von minus 0,5 Prozent verrechnen und droht: Sollte der Kund die rund 1500 Euro pro Jahr an Negativzinsen nicht bezahlen, würde die Sparkasse von ihrem Recht auf Konto-Kündigung Gebrauch machen.
Sparer braucht das Geld
Das passt dem Sparer überhaupt, er macht seinem Ärger auf Facebook Luft. Und lehnt den von der Bank zur Umgehung der Strafzinsen angebotenen Fünf-Jahres-Sparplan ab. Er wolle bald eine Immobilie kaufen und müsse deshalb sofort auf das Geld zugreifen können.
Als «Bild» bei der Sparkasse nachfragt, rudert diese zwar zurück, spricht von einem Missverständnis zwischen Kunde und Berater. Doch gibt auch zu, dass sie seit einigen Monaten von anderen Kunden ein sogenanntes «Verwahrentgelt» kassiert. Also Strafzinsen.
Deutsche Rentenversicherung zahlt drauf
In Deutschland geben inzwischen über 60 Finanzinstitute die Negativzinsen an Privatkunden weiter. So wie das auch die meisten Schweizer Banken bei vermögenden Kunden machen.
Übrigens: Die «Bild» hat auch nachgerechnet, was die Negativzinsen der EZB die deutsche Rentenversicherung kosten. Unter der realistischen Annahme, dass die EZB auch im Jahr 2021 noch Strafzinsen von den Banken verlangen wird, zahlt die Rentenversicherung 328 Millionen Euro in fünf Jahren!
Auch in der Schweiz bezahlt die AHV auf einem Teil ihrer Bargeldbestände Negativzinsen.