Weihnachtstage sind brandgefährlich
Schärfer die Messer nie schneiden

Über die Feiertage herrscht in den Notfallaufnahmen der Spitäler Hochbetrieb. Grund dafür sind Brand- und Schnittverletzungen. Vor allem junge Männer schneiden sich bei den Festivitäten in die Finger.
Publiziert: 15.12.2016 um 00:25 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 23:05 Uhr
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Der Schnittibänz zeigt, welche Körperteile mit dem Messer verletzt werden.
Foto: Quelle: Suva , Nichtberufsunfälle mit Messern 2011–2015.
Patrik Berger

Von wegen besinnliche Weihnachtszeit! Gefährlich sind sie, die Feiertage! Erst recht, wenn Messer im Spiel sind. In der Weihnachtszeit nehmen Schnittverletzungen um satte 40 Prozent zu. Das zeigt eine Auswertung der Unfallprotokolle der Suva.

Tückische Weihnachtsgans

Die Probleme fangen schon beim Einpacken der Geschenke an. Einer der Verunfallten schnitt sich laut der Unfallversicherung mit dem Jagdmesser in die Hand. Andere erwischte es beim Zuschneiden des Tannenbaums. Auch die Zubereitung der traditionellen Weihnachtsgans hat ihre Tücken.

Finger der linken Hand in Gefahr

«Mehr als die Hälfte der 1000 Messer-Unfälle im Dezember passieren in der Küche. Sie sind auf ein scharfes Fleischmesser oder ein ungeschicktes Hantieren mit dem Brotmesser zurückzuführen», sagt Suva-Statistiker Felix Schmidli (43) zu BLICK. Besonders oft schneiden sich die Opfer in die Finger der linken Hand.

Vorsicht beim Auspacken der Geschenke

Doch nicht nur die Zubereitung des Festschmauses ist gefährlich. Selbst das Auspacken der Geschenke ist nicht ohne. So ist bei der Suva ein Fall aktenkundig, in dem sich der Beschenkte beim Ausprobieren des neuen Messers einen Teil der Fingerkuppe abgeschnitten hat.

Junge Männer speziell gefährdet

Auffallend: Männer verletzen sich über die Feiertage beim Hantieren mit Messern häufiger als das zarte Geschlecht. «Während des Jahres ist die Unfallhäufigkeit bei Frauen und Männern ähnlich», sagt Schmidli. Vor allem junge Männer sind gefährdet. Ab 40 Jahren nimmt das Risiko ab, dass sie Heiligabend im Notfall verbringen.

Hochbetrieb im Berner Inselspital

Denn dort landen viele der Messeropfer. Im Berner Inselspital etwa herrscht Hochbetrieb. «Zwischen Weihnachten und Neujahr behandeln wir doppelt so viele Schnittverletzungen wie an einem vergleichbaren Novembertag», sagt Chefarzt Aris Exadaktylos (45) vom Notfallzentrum. Er führt dies auf die vielen Feiern und den grossen Zeitdruck zurück. Oft sei zudem Alkohol im Spiel.

Spiel mit dem Feuer

Damit nicht genug. «Bei Verbrühungen und Verbrennungen ist der Anstieg noch stärker», sagt Exadaktylos. Vor allem an Händen und im Gesicht. Das bestätigen auch Zahlen der Suva: An Heiligabend kommt es zu doppelt so vielen Verbrennungen wie an einem normalen Wintertag.

Kerzen brandgefährlich

Kein Wunder: Im Dezember brennt es laut der Versicherung Axa 30 Prozent mehr als in anderen Monaten. An den Weihnachtstagen muss die Feuerwehr sogar dreimal häufiger ausrücken als sonst. Meist sind unbeaufsichtigte Kerzen Grund für die feiertägliche Feuersbrunst.

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