Wegen Trumps Zoll-Chaos
Schweizer Firmen kaufen keine Nutzfahrzeuge mehr – minus 18 Prozent!

Die Verunsicherung wegen Donald Trumps Strafzöllen ist gross in der Schweizer Wirtschaft. Das hat Auswirkungen auf den Fuhrpark von KMU und Handwerkern: Neue Lieferwagen oder Lastwagen kauft dieser Tage kaum noch ein Chef. Die Verkaufszahlen brechen dramatisch ein.
Publiziert: 24.04.2025 um 13:09 Uhr
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Aktualisiert: 24.04.2025 um 14:10 Uhr
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Besucher schauen sich an einer Messe in Bern die neusten Modelle an.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Schweizer Nutzfahrzeugmarkt bricht ein aufgrund von US-Zoll-Chaos
  • Firmen verschieben Erneuerung des Fahrzeugparks wegen Verunsicherung
  • Neuimmatrikulationen im ersten Quartal 2025 um knapp 18 Prozent gesunken
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

US-Präsident Donald Trump (78) hält die Welt mit seinem Zoll-Chaos auf Trab! Man kann heute nicht wissen, was morgen gilt. Das ist Gift für die Wirtschaft, wo man verlässliche Partner und Parameter braucht, um zu investieren. Die Auswirkungen der grossen Verunsicherung in der Wirtschaftswelt zeigt sich nun sehr deutlich im Schweizer Nutzfahrzeugmarkt. 

Im ersten Quartal 2025 sind deutlich weniger neue Nutzfahrzeuge auf den Strassen der Schweiz und Liechtensteins immatrikuliert worden. Die Neuimmatrikulationen seien mit einem Minus von knapp 18 Prozent in den ersten drei Monaten «regelrecht eingebrochen», teilte der Importeurverband Auto Schweiz am Donnerstag mit. Lediglich gut 8800 leichte Sachen- sowie Personentransportfahrzeuge wurden von Januar bis März in Verkehr gesetzt, im Vorjahr waren es noch mehr als 10'700 gewesen.

Länger mit den alten Lieferwagen unterwegs

Der Verband macht insbesondere die Zolldiskussionen dafür verantwortlich. «Die Verunsicherung der Unternehmen aufgrund der täglich neuen Hiobsbotschaften zu amerikanischen Zöllen ist massiv, weshalb grosse Investitionen wie die Erneuerung des Fahrzeugparks derzeit in die Zukunft verschoben werden», heisst es in einer Mitteilung.

Heisst konkret: Schweizer Firmen kaufen sich keine neuen Lastwagen mehr, bis sie abschätzen können, in welche Richtung es mit den US-Zöllen wirklich geht. Und Techniker von KMU sind länger mit ihren Lieferwagen unterwegs. Die Chefs schieben Neuanschaffungen auf die lange Bank.

Bei den leichten Nutzfahrzeugen, das sind Lieferwagen und leichte Sattelschlepper bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht, resultiert mit 6727 Inverkehrsetzungen ein Rückgang zum Vorjahr von 13,7 Prozent. Das Segment gilt als Gradmesser für die allgemeine Wirtschaftslage, weil besonders KMU auf diese Fahrzeuge angewiesen sind.

Lastwagenverkäufe brechen ein

Noch dramatischer ist die Lage bei den schweren Nutzfahrzeugen mit mehr als 3,5 Tonnen Gesamtgewicht also bei grossen Lieferwagen und Lastwagen. Diese kommen im ersten Quartal noch auf 928 Neuzulassungen, was einem Rückgang von 18,7 Prozent entspricht. Da auch schwere Nutzfahrzeuge seit Jahresbeginn neuen CO₂-Vorgaben unterstünden, wachse das Fahrzeugangebot an E-Trucks seitens der Importeure bereits seit einiger Zeit stark.

Am stärksten war der Rückgang im ersten Quartal bei den Personen-Transportfahrzeugen mit einem Minus von gut 35 Prozent. In diesem Segment machen die Wohnmobile 90 Prozent der Fahrzeuge aus. Der durch die Covid-Pandemie ausgelöste Camper-Boom, dessen Auslaufen sich bereits im vergangenen Jahr angedeutet hat, fand damit ein jähes Ende.

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