Spielplatz Wohnsiedlung Paradies in Zuerich - Wollishofen am Donnerstag, 2. November 2017. Die staedtische Wohnsiedlung Paradies wurde von 2015 bis 2017 komplett instand gesetzt. Heute leben in den insgesamt 194 Wohnungen gegen 600 Personen Ð rund 160 mehr als vor der Renovation.(KEYSTONE/Walter Bieri)

Wegen teuren Mieten
Schweizer ziehen vermehrt aufs Land

Wer innerhalb der fünf grössten Schweizer Städten umzieht, muss für die neue Stadtwohnung im Schnitt 35 Prozent mehr bezahlen. Mieter ziehen laut einer neuen Studie von Raiffeisen deshalb vermehrt in die Agglomeration und aufs Land.
Publiziert: 13.02.2020 um 13:36 Uhr
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Aktualisiert: 13.02.2020 um 15:36 Uhr
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Ist ein Städter zum Umzug gezwungen, muss er für die neue Stadtwohnung eine viel höhere Miete bezahlen als für seine alte Wohnung.
Foto: keystone-sda.ch
Dorothea Vollenweider

Schweizer zieht es immer häufiger aufs Land. Städter ziehen laut der Studie «Immobilien Schweiz» von Raiffeisen vermehrt in periphere und ländliche Gemeinden um. Betrachtet man jeweils nur die inländische Wohnbevölkerung, ziehen mehr Menschen aus der Stadt weg als in die Stadt. Demnach wachsen Schweizer Städte nur noch durch den Zustrom von Zuwanderern mit wenig Kenntnissen des lokalen Immobilienmarktes.

Hauptgrund dafür ist der grosse Unterschied zwischen den Bestandsmieten und den Angebotsmieten. Ist ein Städter zum Umzug gezwungen, muss er für die neue Stadtwohnung eine viel höhere Miete bezahlen als für seine alte Wohnung. In den fünf grössten Schweizer Städten zahlt er für die neue Stadtwohnung laut der Studie durchschnittlich 35 Prozent mehr als für seine alte.

Bessere Lebensqualität in der Agglomeration

Zieht er in die Agglomeration oder aufs Land, kann er nicht nur seine Mietkosten senken, sondern seine Lebensqualität durch eine neuere und grössere Wohnung steigern. «Kein Wunder entscheiden sich viele für den Wegzug aus der Stadt», sagt Martin Neff, Chefökonom von Raiffeisen Schweiz. «Der Unterschied ist dabei umso grösser, je länger man in seiner Wohnung gelebt hat.»

Derweil steigen auch die Preise von Einfamilienhäusern und Stockwerkeigentum weiter an. Bei den Einfamilienhäusern betrug der Anstieg trotz leicht rückläufiger Preise im vierten Quartal fast 4 Prozent. Die Preise für Stockwerkeigentumswohnungen stiegen 2019 um knapp 1 Prozent. Grund für diese Entwicklung sind die rückläufigen Bautätigkeiten im Eigentumssegment. Das führt zu einer Verknappung des Angebotes und treibt die Preise weiter in die Höhe.

Eigentum bleibt ein Privileg weniger

Zwar ist Eigentum wegen der rekordtiefen Finanzierungskosten finanziell noch immer deutlich attraktiver als Mieten, doch davon können nur noch wenige profitieren. Laut der Studie sind für eine durchschnittliche Drei- bis 4,5-Zimmerwohnung Einsparungen bei den Wohnkosten von 20 Prozent möglich.

Tatsächlich können Haushalte mit tieferen Einkommen und Vermögen das Sparpotenzial vom Wechsel von der Miete ins Eigentum jedoch nicht nutzen. Denn die regulatorischen Tragbarkeits- und Eigenmittelanforderungen werden von Quartal zu Quartal für noch mehr Mieter zur unüberwindbaren Hürde. Denn deren Haushaltseinkommen kann nicht mit der Preisentwicklung mithalten.

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