Wegen miserabler Auslastung auf Malediven-Flügen
Luxus-Airline Beond streicht Flugplan ab Zürich zusammen

Von aussen ist das Flugzeug schick schwarz lackiert, innen herrscht Luxus pur: Beond befördert Passagiere mit dickem Portemonnaie bei höchstem Komfort in die Luxusdestination Malediven. Nur: Das Konzept geht nicht auf. Jetzt zieht das Unternehmen Konsequenzen.
Kommentieren
1/8
Die Luxusairline Beond bietet ab Zürich Flüge auf die Malediven an.
Foto: Beond Airline
RMS_Portrait_AUTOR_316.JPG
Sarah FrattaroliStv. Wirtschaftschefin

Dem tristen Schweizer Winterwetter entfliehen und ab auf die Malediven – ein Traum! Noch traumhafter, wenn die Reise nicht eingezwängt in der Holzklasse eines Ferienfliegers stattfindet, sondern an Bord dieses absoluten Luxusjets: Die Fluggesellschaft Beond bietet seinen Gästen ausschliesslich Businessclass-Sessel an.

Die Airline mit Sitz in Dubai (VAE) fliegt von verschiedenen Flughäfen weltweit in die Luxusdestination Malediven – auch von Zürich. Allerdings: Die Auslastung der Flüge ist miserabel, wie Blick berichtete. Auf vielen Flügen sind nur 10 oder 15 der 44 Luxus-Plätze besetzt, mindestens ein Flug hob gar mit nur einem einzigen Passagier an Bord ab.

Nun zieht die Airline Konsequenzen: Der Flugplan wird zusammengestrichen. Ab Zürich gibt es mit Beond im Januar nur sechs statt der geplanten neun Flüge auf die Malediven, schreibt das Online-Portal «Aerotelegraph». 

Noch massiver fällt der Kahlschlag in München (D) aus: Von dort steht gerade noch ein Beond-Flug auf die Malediven im Flugplan – statt wie geplant neun.

Mit dem «gestrafften» Flugplan werde man dem «Buchungsverhalten» der Kundschaft gerecht, so ein Beond-Sprecher gegenüber der Plattform. Unter dem Strich heisst das: Die Buchungen bleiben aus.

Dreimal teurer als die Konkurrenz

Besonders bitter ist das, weil Beond eigentlich auf Expansionskurs fliegen wollte: Stehen die Luxusflüge auf die Malediven bislang erst ab Zürich, München und Riad (Saudi-Arabien) zur Verfügung, sollen bereits in fünf Jahren 32 Beond-Maschinen mit 52 Nonstop-Verbindungen in 26 Ländern unterwegs sein. 

Die Airline geht offenbar erst mal über die Bücher. Die gute Nachricht für Sonnenhungrige: Es sind noch reichlich Sitzplätze für Kurzentschlossene verfügbar. Nur das nötige Kleingeld brauchts: Der Flug am Freitagabend kostet – inklusive Rückflug in zwei Wochen – 3600 Franken.

Zum Vergleich: Beim Ferienflieger Edelweiss gibts die gleiche Strecke ab 1370 Franken. Allerdings in der Holzklasse. Will man mit ähnlichem Komfort reisen wie bei Beond, so kommt der Businessclass-Flug bei der Schweizer Airline teurer: Er ist für 6600 Franken zu haben.

Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen