Uber hat viel Gegenwind. Etwa von der US-Bundesbehörde FTC. Die staatlichen Konsumentenschützer haben gestern durchgeboxt, dass das Taxi-Unternehmen seinen Fahrern 20 Millionen Dollar bezahlen muss.
Grund: Die FTC beklagt, dass Uber irreführende Verdienst-Angaben veröffentlicht haben soll. So gab das Taxi-Unternehmen an, dass ein Fahrer in San Francisco bis zu 74'000 Dollar, in New York gar bis zu 90'000 Dollar pro Jahr verdienen könne. Alles falsch, sagt die FTC: Die Fahrer würden in Wahrheit deutlich weniger verdienen, schreibt das «Wall Street Journal»
Uber will keinen Fehler gemacht haben
Das Milliarden-Startup hat mit den Lohnangaben zwischen 2013 und 2015 Werbung gemacht. Damals tobte ein Konkurrenzkampf zwischen Uber und der Konkurrenzplattform Lyft.
Uber will nichts falsch gemacht haben, einigte sich aber mit der Behörde auf eine Zahlung von 20 Millionen Dollar. Das Geld wird unter betroffenen Fahrern aufgeteilt.
In der Kritik steht zudem, dass Uber angab, Fahrer des Taxi-Vermittlers würden die besten Finanzierungsmöglichkeiten für ein Auto erhalten. Uber hatte dazu eine Kooperation mit der Universalbank Banco Santander. Das Problem: Die Konditionen waren häufig gar schlechter als bei der Konkurrenz.
«Die beste Option für Selbständige»
«Wir freuen uns, dass wir uns mit dem FTC einigen konnten», sagt ein Uber-Sprecher dem «Wall Street Journal». Und ergänzt: «Wir haben viele Verbesserungen für die Fahrer gemacht und werden uns weiter darauf konzentrieren, dass Uber die beste Option für jeden ist, der selbständig Geld verdienen will.»
Nicht nur in den USA hat Uber die Behörden am Hals: In der Schweiz stuft die SUVA Uber als Arbeitgeber ein – folglich müsste das Startup Sozialabgaben zahlen.
Uber will davon nichts wissen. Grund: Der Taxi-Vermittler sieht sich nur als Plattform und nicht als Arbeitgeber. Uber wird den jüngst gefällten Entscheid darum wohl vor Gericht ziehen. (bam)