Coop macht 2019 wieder mehr Gewinn
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531 Millionen Franken:Coop macht 2019 wieder mehr Gewinn

Wegen Coronavirus erwartet Coop-Chef Joos Sutter Lieferengpässe
«Produkte können knapp werden und im Preis steigen»

Das Coronavirus lässt Einkäufer bei Schweizer Firmen zittern. Auch bei Coop stellt sich Chef Joos Sutter auf Lieferengpässe ein, weil chinesische Fabriken stillstehen. Konsumenten müssen im Frühjahr mit höheren Preisen gewisser Produkte rechnen.
Publiziert: 18.02.2020 um 17:13 Uhr
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Aktualisiert: 19.02.2020 um 10:00 Uhr
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Joos Sutter, Chef der Coop-Gruppe, an der Bilanzmedienkonferenz am Dienstag in Muttenz BL.
Foto: keystone
Ulrich Rotzinger und Lucas Werder

Eigentlich könnte Coop-Chef Joos Sutter (55) entspannt der Zukunft entgegensehen. Am Umsatz von 30,7 Milliarden Franken gemessen, verwies er Rivalin Migros im letzten Jahr auf Platz zwei. Coop fuhr einen Gewinn von 531 Millionen Franken ein. Ein Plus von zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Migros-Gewinn wird erst Mitte März bekannt. Er dürfte bei Weitem nicht so hoch ausfallen wie derjenige bei der Basler Konkurrentin.

So weit, so gut. Wäre da nicht das chinesische Coronavirus. Es stellt die beiden grössten privaten Arbeitgeber der Schweiz vor Probleme. Die Migros hat sogar einen Krisenstab ins Leben gerufen. «Auch Coop hat Vorkehrungen getroffen und ein ‹Corona-Team› gebildet», sagt Sutter im Interview mit Blick TV. Bislang habe man zwar die Auswirkungen noch nicht gross gespürt, weil die Warenflüsse sehr weit im Voraus geplant worden seien.

Sutter rechnet mit Folgen für Konsumenten

Doch immer mehr Fabriken stehen still in China. Oder die Ware findet den Weg nicht aus der Volksrepublik hinaus, weil Lieferketten und andere Länder aus Angst vor dem Virus den Dienst versagen. Die Post warnte in der vergangenen Woche vor Verzögerungen und beschränkten Transportmöglichkeiten beim Import von Sendungen aus China.

Das hat Folgen auch für Schweizer Konsumenten, weiss Sutter. Der Coop-Chef rechnet damit, dass das Thema rund um das Coronavirus – verzögert – im Mai oder Juni erste Spuren im Schweizer Detailhandel hinterlassen und auf die Ladenpreise durchdrücken wird.

Diese Produkte verteuern sich

Weil das Virus Einkäufer von ihren Lieferanten abschneidet, kann es zu Engpässen insbesondere im Non-Food-Bereich kommen. Sutter: «Es kann gut sein, dass gewisse Produkte knapp werden, die Preise steigen und einzelne Artikel ganz ausgehen.» Folglich müssen Konsumenten damit rechnen, für elektronische Produkte wie Haushaltsgeräte tiefer in die Tasche greifen zu müssen. Auch Textilien, meist zu Teilen in China produziert, könnten teurer werden.

«Lebensmittel aus China haben bei uns eine sehr geringe Bedeutung», sagt eine Sprecherin von Coop auf Nachfrage. Hier erwarte man keine Auswirkungen.

Natürlich prüfe Coop, sich auf anderen Märkten mit den betreffenden Waren einzudecken. Jedoch: «China ist ein gewaltiger Beschaffungsmarkt», sagt der Coop-Chef. Insgesamt fühle man sich gut vorbereitet auf die Pandemie, auch wenn diese in die Schweiz kommen würde.

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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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