Die Rückkehr auf die Erfolgsspur ist verschoben. Die Corona-Pandemie hat der Sanierung von SBB Cargo einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das Unternehmen erlitt gemäss der neuen Chefin Désirée Baer Verkehrseinbrüche.
Es habe sich jedoch gezeigt, dass SBB Cargo ein wichtiger Teil der Landesversorgung sei, heisst es in einer Medienmitteilung des Unternehmens vom Donnerstag. So seien rasch zusätzliche Kapazitäten mit kurzfristigen Transporten für den Detailhandel geschaffen worden.
Cargo kann nicht schnell genug reagieren
Baer ist seit Anfang März CEO der SBB Cargo AG. Sie zieht nach 100 Tagen vor den Medien in Olten SO eine erste Zwischenbilanz. Eine Woche vor ihr war SBB-Chef Vincent Ducrot an der Reihe mit seiner 100-Tage-Bilanz (BLICK berichtete).
Erschwerend sei, dass das Produktionssystem von SBB Cargo nicht schnell genug auf Veränderungen reagieren könne und die unterschiedlichen Kundenanforderungen ungenügend beantwortet würden, hiess es weiter.
SBB Cargo setzt nach eigenen Angaben alles daran, die gesetzliche Vorgabe der Eigenwirtschaftlichkeit zu erreichen. Der Güterverkehr bleibe zentral zur Einbindung der internationalen und nationalen Warenströme und als Beitrag der SBB zur Verlagerungspolitik. Der Weg der Sanierung werde konsequent weiterverfolgt.
SBB Cargo transportiert pro Jahr rund 29,8 Millionen Tonnen Güter netto im Wagenladungs-, Ganzzugs- und im kombinierten Verkehr innerhalb der Schweiz. Dies entspricht knapp 10'000 Lastwagenfahrten pro Tag. (SDA/uro)