In den USA werden Geldmünzen zur Mangelware. Schuld daran sei die Corona-Krise, sagt Jerome Powell (67), Chef der US-Notenbank: «Das Problem ist, dass die Zirkulation quasi gestoppt wurde, weil die Geschäfte und Banken geschlossen waren.» Ins Gewicht fallen besonders unzählige Strassencafés und Bäckereien, in denen sonst reichlich Kleingeld den Besitzer wechselt.
Und noch immer bleiben derzeit viele Amerikaner zu Hause; sie kaufen lieber online ein. Deshalb fliessen deutlich weniger Münzen zur Notenbank, die den Umlauf reguliert. Sie rechnet mit fehlenden Cents im Wert von 3,5 Milliarden Dollar pro Monat.
«Zahlt bar und passend»
Für Millionen von Amerikanern, die nur mit Bargeld bezahlen können, weil sie kein Bankkonto haben, ist das ein Problem: Sie brauchen Münzen zum Wechseln. Die Regierung hat deshalb eine Münz-Taskforce ins Leben gerufen; nun schlägt auch die staatliche Münzstätte Alarm. Am Donnerstag forderte Direktor David J. Ryder (64) die Öffentlichkeit auf, wieder Kleingeld hervorzukramen: «Helft mit, die Münzen in Bewegung zu bringen, zahlt bar und passend bei euren Einkäufen, bringt eure Münzen zu den Banken!»
Zudem lässt Ryder die Prägestätten hochfahren. Bis Ende 2020 soll die US-Münzstätte mehr Cents, Dimes und Quarters produzieren als in den vergangenen 20 Jahren.