Während andere Grossbanken mit Standort London schon längst entschieden haben, von wo aus sie nach dem Brexit ihr Geschäft mit EU-Kunden betreiben werden, lässt die UBS ihre Mitarbeiter darüber abstimmen.
«Geben Sie von den Möglichkeiten Amsterdam, Madrid und Frankfurt Ihre erste, zweite und dritte Priorität an, wo Sie nach dem Brexit gerne hinziehen würden», fragt das Geldinstitut vom Zürcher Paradeplatz seine Angestellten in London.
Das meldet die Agentur «Reuters». Gegenüber BLICK bestätigt die UBS, dass sie ihre Mitarbeiter befrage. Wie bindend die aktuelle Abstimmung ist, bleibt dagegen offen.
Dick im Geschäft mit EU-Kunden
Die Spekulationen über den Umzug der UBS laufen seit Monaten. Die Optionen Amsterdam, Madrid und Frankfurt sind schon seit längerem bekannt (BLICK berichtete).
Rund 1000 der 5500 in London stationierten UBS-Angestellten sind im Geschäft mit EU-Kunden tätig und müssen zügeln. Das hat mit dem EU-Recht zu tun: Wer im EU-Raum tätig sein will, muss dort ansässig sein. Zürich kommt darum nicht als Standort in Frage.
Mitarbeiter sollen glücklich sein
Ganz überraschend kommt der Entscheid für die Demokratie nicht. Investment-Chef Andrea Orcel (54) hatte an einer Konferenz im September gesagt, dass die Vorlieben der Angestellten einer der wichtigsten Faktoren für die Entscheidung der UBS sein würden.
Wenn man die Mitarbeiter zu verstehen versuche, würden die ganzen Spekulationen sie zermürben. Zudem wären sie so glücklicher, würden eher bei der Bank bleiben – und so spare man Einstellungs- und Ausbildungskosten. (kst)