Was macht Vasella mit seinem 44-Mio-Lohn?

BASEL/RISCH ZG – 2,3 Millionen Franken verdienten die Schweizer Topmanager 2006 im Durchschnitt, 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Viele ein bisschen weniger (Minimum 347000) und ganz wenige sehr viel mehr. An der Spitze steht Novartis-Chef Daniel Vasella mit 44 Millionen im Jahr. Was macht so einer mit dem vielen Geld?
Publiziert: 21.11.2007 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2018 um 20:29 Uhr
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Von Gerd Löhrer

Allein die schnellen Bikes oder der Porsche könnens nicht sein; selbst den teuersten Porsche könnte sich «Super-Dan» von seinem Jahreslohn locker 150-mal leisten. Und jeden zweiten Tag mit einem ganz neuen Flitzer nach Basel zur Arbeit fahren. Muss er aber nicht, denn für den Arbeitsweg hat er eine Firmen-Limousine mit Chauffeur.

Ausserdem stehen ihm die von der Stiftung Ethos errechneten 44 Millionen nicht wirklich zur Verfügung. «Nur» gerade drei Millionen davon erhält er in Cash, den Rest in Form von 448810 Novartis-Aktien, und die werden für volle zehn Jahre auf Eis gelegt. Versteuern muss Vasella freilich das ganze Einkommen: den Barbetrag zum Nennwert, die Aktien zum Steuerwert – und die werden umso tiefer bewertet, je länger sie blockiert bleiben, zu 18 statt 41 Millionen.

Dennoch: Für sein Einkommen muss Daniel Vasella insgesamt wohl rund 5 Millionen hinblättern, wovon für die Zuger Gemeinde Risch rund eine Million abfällt. Der Rest geht an Bund, Kanton und Kirche. Er bezahlt mehr Steuern, als er bei Novartis in Cash einnimmt.

Bevor Sie nun den Geldbeutel zücken, um dem Fiskus-Geschädigten zu helfen, sollten Sie sich vergegenwärtigen, dass Daniel Vasella seit 1996 Konzernleiter der Novartis ist, seit 1999 auch VR-Präsident. In diesen elf Jahren, und schon zuvor als Pharmachef USA, hat er Aktien als Bonus erhalten. Derzeitiger Bestand: 1,46 Millionen Stück.

Die sind längst nicht mehr alle blockiert. Vasella ist also flüssig. Ganz abgesehen davon, dass die Aktien Dividenden abwerfen, letztes Jahr 1.35 Franken, für Vasella gegen 2 Millionen. Sein Vermögen – laut «Bilanz» weit über 100 Millionen – gibt ihm sogar Spielraum für Wohltätiges. So finanziert er ein Spital in Mali und betreibt eine Stiftung für Kinder in Not. Wie viel er dafür aufwirft, bleibt sein Geheimnis.

Sparsam ist er dennoch. Sein Umzug von Binningen BL nach Risch ZG hat seine Steuerrechnung wohl um drei Millionen entlastet. Allein die Gemeinde Binningen könnte mit dem Ausfall einen Doppel-Kindergarten finanzieren. Den hat sie trotzdem gebaut, denn in der Nordwestschweiz ist Binningen eine der steuergünstigsten Gemeinden. Sie hatte keine Mühe, den reichen Wegzüger zu ersetzen.

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ZÜRICH – Die Schweizer sind so reich, reicher gehts nicht. Auf insgesamt 1261 Miliarden Franken (ausgeschrieben: 1261000000000) beziffert die Nationalbank das Nettofinanzvermögen der Schweizer, 167000 pro Haushalt. Brutto sind es sogar 1865 Milliarden.

Wenn Sie selber nicht so viel besitzen, müssen Sie sich nicht grämen. Und genauer hinschauen. Denn in diesen Vermögen sind die Ansprüche an Versicherungen und Pensionskassen enthalten (794 Milliarden).

Bei Banken und PostFinance bunkern die Schweizer 464 Milliarden. Mit Aktien haben sie hingegen weniger am Hut: Nur 14 Prozent der Vermögen sind so angelegt. Auf der Schuldenseite fallen vor allem die Hypotheken mit 548 Milliarden Franken ins Gewicht (72000 pro Haushalt). Unter dem Strich aber sind wir letztes Jahr reicher geworden, wenigstens im Durchschnitt: pro Haushalt um 12000 Franken.
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