Warum sind die Schwester-Airlines so viel früher dran?
Swiss bietet bald auch auf der Kurzstrecke WLAN an

Ab 2018 können Swiss-Passagiere auch auf Kurzstreckenflügen mit der Erde kommunizieren. Stutzig macht: Warum bieten die Schwestergesellschaften Lufthansa und Austrian das jetzt schon an?
Publiziert: 16.03.2017 um 16:29 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 01:24 Uhr
In den Airbus A320 der Swiss werden ab 2018 WLAN-Systeme eingebaut.
Foto: Reuters
Konrad Staehelin

Vorfreude bei allen Swiss-Passagieren: Bald können sie auch auf Kurzstreckenflügen Snapchat-Bilder und Whatsapp-Nachrichten von über den Wolken auf die Erde runterschicken. Die Fluggesellschaft hat heute Morgen angekündigt, dass sie ab 2018 ihre Europaflotte mit WLAN ausrüstet.

Ganz in trockenen Tüchern ist der Umbau aber noch nicht. Swiss-Sprecherin Sonja Ptassek sagt auf Nachfrage bloss, dass die Vorbereitungen für ein Projekt laufen.

Welche Flieger sind betroffen? «Wenn das Internet kommt, dann werden wir die ganze Europaflotte umrüsten.» Wie viel die Swiss für die Übung zahlt, kann sie noch nicht sagen. Genauso wenig, welche Kosten auf die Passagiere zukommen werden.

Die Schweiz hinkt wieder mal hinterher

Was stutzig macht: Wieder einmal sind wir Schweizer langsamer als das Ausland! Die Swiss-Schwestergesellschaften Austrian und Lufthansa haben WLAN-Systeme schon jetzt auf Dutzenden Kurzstreckenjets eingebaut.

Swiss-Sprecherin Sonja Ptassek begründet auf Anfrage: «Wir haben uns zuerst auf die Langstrecke konzentriert und widmen uns jetzt der Europaflotte.» Stimmt: Schon vor gut einem Jahr flog BLICK-Redaktor Moritz Kaufmann (31) mit dem brandneuen Langstreckenflieger Boeing 777 der Swiss aus den USA nach Zürich und twitterte live über die Stimmung auf dem Jungfernflug. Neben den 777-Fliegern sind bis jetzt auch schon zwölf A330-Modelle umgerüstet.

BLICK-Wirtschaftsredaktor Moritz Kaufmann geniesst im Januar 2016 den Jungfernflug der 777 vom Boeing-Werk in Seattle (USA) nach Zürich.
Foto: Moritz Kaufmann

Allerdings ist die Kurzstrecke für den Löwenanteil der Passagiere verantwortlich. Hat die Swiss es einfach verschlafen, an die Europaflüge zu denken? Sprecherin Ptassek verneint: «Wir befinden uns im Austausch mit den anderen Fluggesellschaften der Lufthansa-Gruppe.»

Mutterkonzern mit Rekordgewinn

Die Ankündigung der neuen WLAN-Pläne machte die Swiss heute Morgen im Rahmen der Bekanntgabe der Geschäftszahlen des letzten Jahres. Sie fallen mässig aus: Der Gewinn schrumpfte gegenüber dem Vorjahr um 5,3 Prozent auf 429 Millionen Franken, der Umsatz stagnierte bei 4,8 Milliarden. Die Lufthansa-Muttergesellschaft dagegen meldete mit 1,9 Milliarden Franken einmal mehr einen Rekordgewinn.

Die Swiss teilte ausserdem mit, dass sie bis 2018 550 neue Stellen schaffen will. Vor allem das Kabinenpersonal soll verstärkt werden.

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