Darum gehts
- Bargeld ist beliebt, aber der Umgang mit Fremdwährungen erfordert Vorsicht
- Geldautomaten an touristischen Orten oft teurer als Bankautomaten
- Euronet-Geldautomaten berechnen bis zu 12 Prozent Gebühren für Abhebungen
Bargeld ist bei Schweizerinnen und Schweizern beliebt – insbesondere auf Reisen. Der Umgang mit Fremdwährungen will allerdings gelernt sein. Ein paar simple Kniffe reduzieren das Risiko erheblich, viel zu wenig Gegenwert für die hart verdienten Schweizer Franken zu bekommen. Denn die Gebührenunterschiede zwischen einzelnen Geldautomaten sind erheblich.
Vor Abreise über Wechselkurs informieren
Wissen ist Macht! Überprüfe vor der Abreise die offiziellen Wechselkurse auf einer Geldwechsel-Site wie Oanda oder XE. Damit weisst du, wie viel du ungefähr für den budgetierten Wechselbetrag erhalten müsstest.
Geld bei der Hausbank wechseln
Prüfe, ob der Fremdwährungsbezug bei deiner Hausbank kostenfrei ist. Ist das der Fall, wechsle bereits in der Schweiz bei deiner Bank den benötigten Betrag, um Gebühren zu sparen. Die meisten Banken erheben beim Bargeldbezug in Fremdwährung im Ausland eine Gebühr.
Geldautomat clever auswählen
Musst du Geld an einem Bancomaten im Ausland beziehen? Meide frei stehende Automaten, die häufig an Flughäfen, touristischen Plätzen oder in Einkaufszentren zu sehen sind. Diese werden oft nicht von Banken betrieben, sondern von Wechselstuben oder Geldtransfer-Unternehmen. Dadurch haben sie ungünstige Wechselkurse, hohe Gebühren oder beides. Besonders in der Kritik stehen Geldautomaten des US-Unternehmens Euronet. Einer Leserreporterin wurden dort zuletzt für eine Abhebung von 250 Euro satte 273.62 Franken berechnet, wie Blick weiss. Dies bei einem Wechselkurs von 0.92 Franken! Das ergibt eine Gebühr von 12 Prozent, oder eine Differenz von über 30 Franken zum effektiven Gegenwert.
Lieber einmal viel als mehrmals wenig
Jeder Währungswechsel oder -bezug beinhaltet Kosten und Kommissionen. Um die Gebührenlast zu minimieren, lohnt es sich, grössere Beträge auf einmal abzuheben. Eine saubere Abklärung des Bargeldbedarfs lohnt sich. Achtung: Wer über 10’000 Franken oder Euro (oder Gegenwert in anderen Währungen) mit sich führt, ist beim Grenzübertritt meldepflichtig.
Richtige Karte nutzen
Ein Bargeldbezug mit der Debitkarte ist oft günstiger als ein Bargeldbezug mit der Kreditkarte. Einige Kreditkartenfirmen fügen eine Kommission von 3,5 Prozent oder mehr zum abgehobenen Betrag hinzu, während viele Karten oft auf fixe Gebühren setzen. Das ist gerade bei höheren Beträgen besser. Es empfiehlt sich immer, die spezifischen Konditionen des jeweiligen Kartenherausgebers zu prüfen. Das vermeidet teure Überraschungen am Ende der Ferien. Empfehlenswert sind auch digitale Lösungen: Wise beispielsweise verwendet immer den echten Wechselkurs ohne versteckte Aufschläge und erlaubt Multi-Währungs-Konti für über 40 Währungen, womit sich vor der Reise Geld in der jeweiligen Landeswährung aufladen und direkt vor Ort gebührenfrei ausgeben lässt.
Geld im Ausland in der Landeswährung abbuchen
Kommt die Frage, ob du Bargeld oder Ware in Schweizer Franken oder der lokalen Währung bezahlen willst, gibt es nur eine Antwort: immer die lokale Währung wählen! Da wird der Wechselkurs vom Anbieter der Kreditkarte festgelegt, zum Verkaufspreis der Fremdwährung. Beim Einkauf in Schweizer Franken wird der Wechselkurs vom Verkäufer festgesetzt, was meist teurer ist.
Geld zurückwechseln vermeiden
Übrig gebliebenes Bargeld aus den Ferien zurückzuwechseln, ist aufwendig, nicht immer möglich und stets unvorteilhaft. Besser ist, das Geld für erneute Ferien oder als Wechsel-Notgroschen zu behalten.