Vor allem in der Ostschweiz
Migros schraubt an den Ladenöffnungszeiten

Die Migros wird individueller: Zunächst an 51 Ostschweizer Standorten hat der orange Riese die Öffnungszeiten an die lokalen Kundenbedürfnisse angepasst. Aber der Detailhändler hängt diesen Wandel nicht an die grosse Glocke.
Publiziert: 06.05.2019 um 18:33 Uhr
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Aktualisiert: 07.05.2019 um 09:40 Uhr
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Die Migros hat die Bedürfnisse der Kunden in der Ostschweiz analysiert.
Foto: Robert Narr
Noé Waldmann

Die Migros macht am Montag nicht nur mit einem neuen Päckli-Deal mit der Post Schlagzeilen. Auch an der Ladenfront geht der orange Riese auf «Kundenbedürfnisse» ein, wie es in einer Mitteilung heisst. Zunächst in der Ostschweiz verändert die Migros in 51 der 109 Standorten per sofort ihre Öffnungszeiten.

Das ändert sich: Meistens macht die Migros neu eine halbe Stunde früher auf, so zum Beispiel in der Filiale Schaffhausen-Vorstadt. In gewissen Fällen haben die Supermärkte eine halbe Stunde länger offen, so wie die Migros Beringen SH am Samstag.

Änderungen nicht nur kundenfreundlich

Mancherorts schliesst die Migros aber abends früher und hat insgesamt kürzere Öffnungszeiten. So etwa im Spisermarkt in St. Gallen, wo der Laden Donnerstags neu um 20 Uhr – also eine Stunde früher – geschlossen wird. 

Problem für die Kunden: Die Migros kommuniziert fast nur in den Filialen selbst, was sich ändert. Eine Übersicht gab es lediglich im Ostschweizer Teil des Migros-Magazins. Wer die Hauszeitschrift der Migros nicht bekommt, steht beim nächsten Einkauf vielleicht vor verschlossenen Ladentüren.

Die Anpassungen erfolgen bei jedem Standort individuell, je nach Kundenansprüchen, heisst es.

Migros machte grosse Analyse in der Ostschweiz

Das bedeutet, dass Ostschweizer Migros-Kunden sich selber informieren müssen, ob ihre Stamm-Filiale auch betroffen ist und wie sich die Öffnungszeiten genau verändern. Auch der Filialfinder auf der Migros-Webseite listet nur die neuen Öffnungszeiten, nicht aber, ob sich etwas geändert hat. 

Grund für die Änderungen sind Analysen von allen Ostschweizer Migros-Standorten. Diese Untersuchungen haben gezeigt, dass die Kunden je nach Filiale unterschiedliche Öffnungszeiten wünschen. «Ziel ist es, dann für die Kunden da zu sein, wenn sie es nachfragen», sagt Dominique Lumpert, Chef der Supermärkte von Migros Ostschweiz. 

Am Ende bestimmt der Kanton

Besonders die Unterschiede zwischen Stadt und Land haben sich wieder deutlich gezeigt, schreibt der orange Riese in der Medienmitteilung. Und auch am Bahnhof haben Kunden andere Wünsche als in der Dorf-Filiale oder im urbanen Einkaufszentrum.

Doch die Migros kann nicht einfach nach Lust und Laune mit den Öffnungszeiten experimentieren. Denn die Regeln für die Supermärkte bestimmt jeweils der Kanton. Die Migros kann die Öffnungszeiten nur  innerhalb einer kantonal vorgegebenen Bandbreite anpassen. 

In Bern wird derzeit abgeklärt, ob die Öffnungszeiten für die Detailhändler ausgebaut werden können. Die Migros hofft, dass sie dort, wenn das durchkommt, ebenfalls flexiblere Ladenöffnungszeiten anbieten kann.

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