Jetzt sind in elf Kantonen die Ferien vorbei. Der Pendelverkehr im ÖV nimmt wieder zu und darum braucht es vermehrt wieder einen Mund- und Nasenschutz.
Vor einigen Monaten musste man sich noch Sorgen machen, eine Maske zu ergattern. Sie waren zu Beginn der Coronakrise dringend gefragt. Das Geschäft für Produzenten dementsprechend profitabel. Weil überall der Bedarf massiv stieg, wurden die Hersteller regelrecht überrannt. Die hohe Nachfrage bestimmt den Preis.
Zwischenzeitlich bezahlte man auch in den Schweizer Läden bis zu 34.95 Franken für die Packung à 50 Masken.
Die Lager an Hygienemasken sind nun prallvoll. Denn der Nachschub ist wieder gesichert. Die Preise der Wiederverkäufer geraten ins Purzeln. Inzwischen sind bei den Detailhändlern 50 Hygienemasken für weniger als zwanzig Franken erhältlich, weil sich der Wettbewerb zwischen den zahlreichen Produzenten nun verstärkt hat. Mehr noch: Es besteht ein Überangebot an Masken.
Bedarf zehnfach gedeckt
China als Hauptexporteur produzierte nach Ausbruch der Krise Masken in Windeseile. Im ersten halben Jahr ist die Anzahl Produzenten von Masken in China auf 74'000 Anbieter angestiegen. Laut «Tianyancha», einem chinesischen Datenportal, waren es vor der Corona-Krise gerade mal 6000.
China exportierte bereits 50 Milliarden Masken und kann mittlerweile den weltweiten Bedarf um ein Zehnfaches decken. Jetzt besteht ein Überangebot, dass die Preise purzeln lässt. Der Preissturz bereitet allerdings vielen neuen chinesischen Herstellern Probleme.
95 Prozent der Hersteller sind bis Ende Jahr Bankrott
Einerseits schrumpfte die Marge auf den Masken. Andererseits müssen Masken nun strenge Regelungen erfüllen, nachdem internationale Reklamationen bezüglich Qualität eingetroffen sind. China schuf nun ein eigenes Qualitätszertifikat, so «Channel New Asia». Nicht alle Produzenten erfüllen die Standards.
Erste Start-ups mit niedriger Qualität haben bereits Probleme. Bis zum Ende dieses Jahres sollen 95 Prozent der 74'000 Hersteller wieder Bankrott sein, schreibt die «Global Times».
Um dem eigenen Ruin entgegenzuwirken, orientieren sich die Produzenten jetzt neu an mehr Qualität. Sie fokussieren sich auf hochwertige Masken. Deren Nachfrage ist nach wie vor stark. Aber auch für diese Masken werden Qualitätszertifikate benötigt.
Es bleibt offen, ob die Produzenten die erforderlichen Lizenzen rechtzeitig erwerben können bevor sie kein Geld mehr in den Kassen haben.