Viele Menschen legen ihr Geld nicht einfach aufs Sparkonto, sondern stecken es in Firmen oder Aktienfonds. Ihnen stehen Fondsmanager, Investmentbanker und andere Finanzfachleute gegenüber. Nach welchen Überlegungen beide Seiten vorgehen, haben Forscher des CFA Institute untersucht, einer internationalen Organisation von Finanzanalysten.
«Banker sollten mehr in sich hineinhören»
Das Ergebnis: Wer eine Aufgabe und ein Ziel im Kopf hat, ist erfolgreicher. Christian Dreyer (50) vom CFA Schweiz rät: «Um bessere Umsätze zu erzielen, sollten Banker mehr in sich hineinhören und ergründen, weshalb sie diesen Job überhaupt machen.»
Was die Schweizer Banker mit anderen Finanzfachleuten gemein haben: Sie motivieren sich vor allem durch Konkurrenz und Leistung und richten ihre Arbeit primär auf kurzfristige Kompensationen aus, zum Beispiel Boni. «Der Kunde hat nicht viel davon», erklärt Dreyer. Hier schlummere ein «grosser Konflikt».
Schweizer sind misstrauischer als andere Investment-Kunden
Nur 18 Prozent der Schweizer Asset Manager gaben an, dass die Ziele ihrer Kunden sie zu Spitzenleistungen treiben. Weltweit liegt dieser Anteil bei fast einem Drittel. Schweizer Kunden von Investmentbankern spüren das: Mehr als drei Viertel glauben, dass Finanzinstitute Produkte und Dienstleistungen anbieten, die in deren eigenem Interesse liegen.
Kein anderes Land verzeichnet ein solches Misstrauen. Nur 24 Prozent der Schweizer Kunden glauben, dass ihr Interesse vom Investmentmanager in den Vordergrund gestellt wird – obwohl fast zwei Drittel der Schweizer Kunden auch an Umwelt und Gesellschaft denken, wenn sie investieren wollen.