Von Roll Infratec spielt Gefahr herunter
«Auch bei Kontakt mit Corona-Infizierten normal weiterarbeiten»

Das Industrieunternehmen Von Roll-Infratec ist nicht die einzige Schweizer Firma, die sich um die Schutzempfehlungen wegen des Corona-Virus foutiert. Aber mit Mitarbeitern, die trotz Kontakt mit Infizierten weiterarbeiten sollen, ist es ein besonders krasser Fall.
Publiziert: 18.03.2020 um 21:49 Uhr
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Aktualisiert: 19.03.2020 um 10:17 Uhr
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Die Mitarbeiter in der Produktion und Administration von Von Roll-Infratec müssen auch weiterarbeiten, wenn sie mit einer von Corona infizierten Person ausserhalb ihres Haushalts in Kontakt waren.
Foto: Zvg
Claudia Gnehm

Klare Ansage an die über 1000 Mitarbeiter des Industrieunternehmens Von Roll Infratec: Wer sich gesund fühlt, hat im Betrieb zu arbeiten. Homeoffice gibt es nur für Menschen aus der Risikogruppe und solche, die sich nicht gesund fühlen.

Um die Ausbreitung des Virus zu stoppen, rät der Bund Firmen, wenn immer möglich, Homeoffice anzuordnen. Tausende Firmen betreiben grossen Aufwand, um Homeoffice zu ermöglichen. Nicht so Von Roll-Infratec.

Kontakt mit Infizierten «nur bei Haushaltsmitgliedern ein Problem»

Jegliche Empfehlungen in den Wind schlägt die Firma ausserdem beim Kontakt der Angestellten mit Infizierten. Im Schreiben an die Mitarbeiter, das BLICK vorliegt, heisst es: «Überwachen des Gesundheitszustands und normal weiterarbeiten.» Dies gilt wohlgemerkt «bei Abstand von weniger als zwei Metern und während mehr als 15 Minuten mit infizierten Personen nicht aus dem gleichen Haushalt».

Erst bei Kontakt mit Infizierten aus dem gleichen Haushalt sollen Mitarbeiter gemäss Anweisung fünf Tage isoliert zu Hause in Quarantäne bleiben. Die BLICK-Anfrage für eine Stellungnahme bleibt unbeantwortet.

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